Zwischen Dramatik und Meditation

St. Ingbert. Der St. Ingberter Freundes- und Förderkreis für Kirchenmusik eröffnet seine Konzertreihe 2012 am Sonntag, 25. März, um 17 Uhr in der Martin-Luther-Kirche mit einem besonders eindrucksvollen Passionskonzert: Joseph Haydns "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze", ergänzt durch die "Ultima verba Domini nostri Jesu Christi" von Rupert G

St. Ingbert. Der St. Ingberter Freundes- und Förderkreis für Kirchenmusik eröffnet seine Konzertreihe 2012 am Sonntag, 25. März, um 17 Uhr in der Martin-Luther-Kirche mit einem besonders eindrucksvollen Passionskonzert: Joseph Haydns "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze", ergänzt durch die "Ultima verba Domini nostri Jesu Christi" von Rupert G. Frieberger. Es war der Domherr von Santa Cueva im spanischen Cadiz, der 1785 für die Karfreitagsfeierlichkeiten bei Joseph Haydn eine Komposition über die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz in Auftrag gab.Haydn, der seinerzeit noch in festen Diensten des Grafen Nikolaus Esterházy stand, aber seit 1779 befugt war, Kompositionen zum eigenen Gewinn auf den Markt zu bringen, musste der Auftrag reizvoll erscheinen. Die ihm gestellte Aufgabe hat Joseph Haydn auf bewundernswerte Weise gemeistert. Zwischen der eindrucksvollen dramatisch gespannten Einleitung und dem in gewaltiger Tonmalerei dargestellten Erdbeben im Schlusssatz sind sieben Sonaten mit einander kontrastierender Darstellung eingespannt. Jede der Sonaten mit einfachen Mitteln gearbeitet, weitgehend homophon gehalten und dennoch von einer unerhörten Tiefe des Ausdrucks. Mit Recht durfte Haydn sich rühmen, die sieben Worte seien durch seine Musik "dergestalt ausgedrückt, dass es dem Unerfahrenen den tiefsten Eindruck in seiner Seele erweckt".

Rupert Gottfried Friebergers Komposition "Ultima verba Domini nostri Jesu Christi" (Die letzten Worte unseres Herrn Jesu Christi) enthält Passions-Meditationen, die sich eindrucksvoll in die Musik Haydns einfügen. In sieben Teilen schildert der österreichische Komponist die dramatischen Ereignisse am Kreuz durch Bibelzitate aus dem 22. Psalm und den Evangelien - teils vokal durch den Solo-Bass und den vierstimmigen Chor, teils verbal. Die 2002 entstandenen Intermedien sind in stilistischer Hinsicht gemäßigt moderne Stücke für Bass, Chor und Orgel und stehen in starkem Kontrast zu Haydns Werk.

In einem Konzert in unserer Zeit vermag dieser Kontrast zwischen der Musik der Epoche der Klassik und der zeitgenössischen dazu beitragen, sich von der Passion Jesu berühren zu lassen. Die Mitwirkenden sind Adolph Seidel, Bass, Christian von Blohn, Orgel, die Evangelische Kantorei St. Ingbert und das Collegium Instrumentale Saarbrücken. Die Leitung hat Helmut Haag. red

Zu diesem Passionskonzert laden der Freundes- und Förderkreis für Kirchenmusik und die Evangelische Kantorei St. Ingbert ein. Eintrittsprogramme zum Preis von zwölf (ermäßigt acht) Euro sind bei den Chormitgliedern, bei der Buchhandlung Friedrich sowie an der Abendkasse erhältlich. Weitere Informationen zu diesem Konzert gibt es auch telefonisch unter (0 68 94) 5 29 85.

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