Hätte Bernd Eichmann, der Trainer der zweiten Mannschaft des 1. FC Saarbrücken, nur über die erste Halbzeit sprechen müssen, er wäre wohl gut gelaunt nach Hause gefahren. 3:0 hatten seine Fußballer im Auftaktspiel des Sparkassen-Cups in Großrosseln vor 400 Zuschauern gegen den Gastgeber geführt - 3:1 endete das Spiel. Teilweise war es wirklich schön anzuschauen, was die Fußballer am Sonntag gegen den SC Großrosseln gezeigt hatte. Mit viel Zug zum Tor. Wenn überhaupt, dann hätte man ihr trotz der Tore von Martin Forkel (12.), Roman Hanschitz (19.) und Jaron Schäfer (33.) höchstens die Chancenverwertung vorwerfen können.

Für eine unterklassige Mannschaft wie den Verbandsligisten aus Großrosseln war zudem das Wetter Gift. Auch wenn Großrosselns Trainer Michael Latz das nicht als Entschuldigung gelten lassen wollte: "Für die ist es ja auch heiß." Der Saarbrücker Spielfreude schadete das allerdings nicht. "Die erste Halbzeit war gut. Da hatten wir ein gutes Tempo", sagte Eichmann. Forkel ging sogar noch ein bisschen weiter: "Die ersten 45 Minuten waren mit Abstand das Beste, was wir in dieser Vorbereitung gezeigt haben." Der Mannschaft war nach den harten Trainingseinheiten der vergangenen Wochen die Freude am Spiel anzumerken. "Es ist natürlich immer schöner zu spielen, als einfach nur zu trainieren. Solche Spiele sind wichtig, um in den Rhythmus zu kommen", befand Forkel. Doch - Floskel hin oder her - ein Spiel dauert eben 90 und nicht nur 45 Minuten. Und das was folgte, schlug Eichmann dann doch auf die Laune: "Das war einfach zu wenig."

Nach mehreren Wechseln fehlten plötzlich die Struktur, die Spielfreude und der Ideenreichtum der ersten Halbzeit. "Da haben wir dann einen Gang zurückgeschaltet", sagte Forkel. Nachdem mit Schäfer, Frederik Ehrmann, Artur Schneider und Julian Kern vier Spieler aus der Drittliga-Mannschaft nicht mehr auf dem Platz standen, sank das Niveau spürbar. Und das passte Trainer Eichmann so gar nicht: "Ein paar müssen sich wirklich fragen, ob es reicht." Statt nachzulegen, kam nun sogar Großrosseln zu Chancen, auch wenn dort Spieler wie Tim Latz, Michael Eiloff oder Torben Etgen wegen privater Verpflichtungen fehlten. Und am Ende sogar zum Ehrentreffer. FCS-Torhüter Michel Gadomsky konnte einen Ball nicht festhalten und Philipp Laduga staubte ab (86.).

Und so blieb am Ende eine erste Halbzeit, auf die "sich aufbauen lässt", wie Forkel fand, und eine zweite Halbzeit, die zeigte, dass die zweite Mannschaft des FCS noch viel Arbeit vor sich hat in den kommenden zwei Wochen der Vorbereitung, ehe es zum Saisonauftakt zum SV Roßbach geht (27. Juli, 15.30 Uhr). "Es ist okay, wir brauchen die Zeit auch noch. Das hat man ja auch heute gesehen", sagte Eichmann. Und vielleicht gelingen an diesem Mittwoch im Halbfinale gegen den Liga-Rivalen Borussia Neunkirchen dann auch einmal zwei gute Halbzeiten. Die Gegner in der Oberliga werden eine Halbzeit wie die Zweite am Sonntag jedenfalls unerbittlicher bestrafen als der SC Großrosseln, dem am Sonntag fast die komplette Offensive fehlte.

Zum Thema:

Auf einen BlickIm zweiten Viertelfinale des Sparkassen-Cups siegte Oberligist Borussia Neunkirchen mit 6:5 im Elfmeterschießen gegen Saarlandligist SF Köllerbach. Nachdem Armend Haliti Neunkirchen in Führung gebracht hatte (12.), kam Köllerbach zurück. Peter Oswald traf per Elfmeter zum Ausgleich (33.). Nach schwacher zweiter Halbzeit fiel die Entscheidung erst im Elfmeterschießen. Neunkirchen trifft im Halbfinale am Mittwoch (19 Uhr) auf den FCS II, Köllerbach auf den SC Großrosseln (17 Uhr). Bereits heute spielt Auersmacher gegen SC Halberg Brebach (17 Uhr) und die SV Elversberg II trifft im zweiten Halbfinale auf den SV Röchling Völklingen (19 Uhr). jbö