Zwei Filme zwischen Leben und Tod

Neunkirchen/Oberthal. Im Rahmen des zweiten Günter-Rohrbach-Filmpreises findet am Sonntag, 4. November, der Neunkircher Filmemacher-Abend statt. Ab 18 Uhr werden im Cinetower am Wasserturm zwei Produktionen von Filmemachern gezeigt, die seit Jahrzehnten in Neunkirchen leben: Günther Ruschel und Oliver Ziegler

 Günther Ruschel vor einem Porträt des Naziverfolgten Johann Becker und seiner Frau Anna bei der Premiere seines Filmes im Oktober 2008 in der Bliestalhalle in Oberthal. Foto: dia-saar.de

Günther Ruschel vor einem Porträt des Naziverfolgten Johann Becker und seiner Frau Anna bei der Premiere seines Filmes im Oktober 2008 in der Bliestalhalle in Oberthal. Foto: dia-saar.de

Neunkirchen/Oberthal. Im Rahmen des zweiten Günter-Rohrbach-Filmpreises findet am Sonntag, 4. November, der Neunkircher Filmemacher-Abend statt. Ab 18 Uhr werden im Cinetower am Wasserturm zwei Produktionen von Filmemachern gezeigt, die seit Jahrzehnten in Neunkirchen leben: Günther Ruschel und Oliver Ziegler.Der Abend beginnt mit dem 55-minütigen Dokumentarfilm von Günther Ruschel (Drehbuch und Regie) "Johann Becker - Stille Zeit - Fragmente eines Lebens". Der Film wirft ein Licht auf die Person Johann Becker aus Oberthal. Der sogenannte Kress Johann war ein Überlebender des Holocausts. Über 60 Jahre nach dem Krieg beschreibt der Autor Günther Ruschel, gestützt auf Aussagen von Zeitzeugen, das Leben und Leiden eines Mitbürgers, in der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte. Der Film versteht sich als ein Dokument gegen das Vergessen.

Im Anschluss wird der 81-minütige Spielfilm "…und Exitus" (Regie: Oliver Ziegler) gezeigt. Darin übernimmt die Schauspielerin am Staatstheater und ebenfalls Neunkircher Bürgerin, Dorothea Lata, die weibliche Hauptrolle. Der Inhalt: Werner Lenz hat mit dem Leben abgeschlossen und beschließt, sich das Leben zu nehmen. Zwei Besucher, die Werner nicht erwartet hätte, erscheinen ihm: der personifizierte Tod im Clownskostüm und der Autor, ein melancholischer Intellektueller. Zwischen Tod und Autor entbrennt ein Streit darum, wem Werner als Beute zufallen soll. Vom Selbstmordkandidaten herbeizitiert, macht der Tod seine Ansprüche geltend, während sich der Autor seinen humanistischen Idealen verpflichtet fühlt und Werner für das Leben gewinnen will. Da sie sich nicht einigen können, schließen sie einen Pakt: Werner und der Autor sollen den Tod auf seiner Reise rund um die Welt begleiten und ihn bei seinem grausigen Geschäft beobachten. Danach soll Werner seine Wahl treffen. Im Zwischenreich zwischen Leben und Tod, für die Lebenden unsichtbar, machen sie sich zu dritt auf eine Tour de force. red

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