Zusammenschluss als Erfolgsrezept

St. Ingbert/Homburg. "Durch den Zusammenschluss ist es gelungen, die Wirtschaftskrise schnell in den Griff zu bekommen", stellt Hans-Georg Gergen fest und erinnert an das Rezessionsjahr 2009

 Dieser Hüttenabsetzkipper der Firma Gergen-Jung hat eine Tragkraft von 40 Tonnen. Aufgebaut auf einem Vierachs-Lkw wird das Stahlwerk in Duisburg zum Fahren flüssiger Hochofenschlacke eingesetzt. Foto: Unternehmen Gergen-Jung

Dieser Hüttenabsetzkipper der Firma Gergen-Jung hat eine Tragkraft von 40 Tonnen. Aufgebaut auf einem Vierachs-Lkw wird das Stahlwerk in Duisburg zum Fahren flüssiger Hochofenschlacke eingesetzt. Foto: Unternehmen Gergen-Jung

St. Ingbert/Homburg. "Durch den Zusammenschluss ist es gelungen, die Wirtschaftskrise schnell in den Griff zu bekommen", stellt Hans-Georg Gergen fest und erinnert an das Rezessionsjahr 2009. Die Auftragsentwicklung, so der geschäftsführende Gesellschafter, habe sich frühzeitig so gebessert, dass die Belegschaft "wieder auf mehr als 160 Mitarbeiter bei steigender Tendenz aufgebaut werden konnte".Etwa die Hälfte davon ist am Standort Rohrbach beschäftigt, wo Absetz- und Abrollkipper sowie Fahrzeugaufbauten und Anhänger hergestellt werden. In diesem Jahr werden, wie Gergen erwartet, über 500 Nutzfahrzeugaufbauten das Werk Rohrbach verlassen. Das Werk in der Michelinstraße in Homburg wiederum konzentriert sich ganz auf Dienstleistungen, die, so Gergen, "rund um das Nutzfahrzeug von der Bremsenprüfung bis zur Großinstandsetzung und Lackierung reichen". Diese Aufträge kommen vor allem von saarländischen Kunden. Doch wirkt sich auch aus, dass Gergen-Jung per Zertifizierung zum autorisierten Service-Partner von Mercedes-Benz geworden ist. In einzelnen Fertigungsbereichen ist es nach Gergen auch gelungen, "eine größere Effizienz zu erzielen". Die Produktivität sei verbessert worden, oft könnten nun auch den Kunden kürzere Lieferzeiten geboten werden.

Im Zuge der Fusion haben sich viele Mitarbeiter an neuen Arbeitsplätzen zurechtfinden müssen. Dass dies zumeist reibungslos gelungen ist, sei lobenswert, betont Gergen und verweist auf den Arbeitsmarkt. Weil es nicht einfach sei, qualifizierte Maschinenschlosser, Hydrauliker, Mechatroniker und Fahrzeugbauer zu bekommen, setzt das Unternehmen auf die Ausbildung im Haus. Elf Azubis sind derzeit im Betrieb.

Gergen-Jung kam im ersten Jahr auf einen Umsatz von 20 Millionen Euro. Davon entfallen zehn Prozent auf den Export. Die Fertigung von Stahlkomponenten etwa nach Osteuropa zu verlagern, sei, so Gergen, vor zehn Jahren überlegenswert gewesen, aber nicht mehr heute. Es werde wieder mehr an den heimischen Standort gedacht. Der Wettbewerb sei hart. Um ein auskömmliches wirtschaftliches Ergebnis müsse ständig gerungen werden. Von einem geringen Anteil der öffentlichen Hand abgesehen, bilden mittelständische Unternehmen den Kundenkreis: Versorger, Entsorger, Recycling-Betriebe, Stahl- und Rohstoffindustrie.

Um diesem Kreis einen Überblick über die Leistungsfähigkeit zu bieten, veranstaltet Gergen-Jung alle zwei Jahre die "Truck- und Trailer-Erlebnistage". Ein Höhepunkt war dabei zuletzt die Konzeptstudie für einen neuen Absatzkipper. Verantwortlich für das operative Geschäft ist der geschäftsführende Gesellschafter Axel Jung, der durch die mehr als 20-jährige Partnerschaft auch sogleich mit dem Unternehmen Gergen gut vertraut war.

Hans-Georg Gergen wiederum wird auch weiter Führungsaufgaben wahrnehmen. Eingeschränkt hat der 71-Jährige allerdings die Geschäftsreisen. Ein paar Dutzend davon hatten ihn in den vergangenen zehn Jahren nach China geführt, wo 200 Kilometer südlich von Schanghai der chinesische Partner nach Lizenzen von Gergen Abroll- und Absetz-Systeme fertigt.

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