Zusätzlicher Schwerpunkt auf Neurogeriatrie
Mettlach. Die DRK-Klinik in Mettlach ist seit vielen Jahren für bewährte stationäre Akutgeriatrie weit über die Grenzen der Region bekannt. Am Mittwoch stellte die Klinik den neu geschaffenen Bereich der Neurogeriatrie der Öffentlichkeit vor
Mettlach. Die DRK-Klinik in Mettlach ist seit vielen Jahren für bewährte stationäre Akutgeriatrie weit über die Grenzen der Region bekannt. Am Mittwoch stellte die Klinik den neu geschaffenen Bereich der Neurogeriatrie der Öffentlichkeit vor. Damit sei das Mettlacher Krankenhaus bedarfsgerecht zu einem neurogeriatrischen Schwerpunkt ausgebaut worden, sagte Klinik-Geschäftsführer Bernd Decker vor zahlreichen Ärzten, Fachkräften und politisch Verantwortlichen.Bei medizinischer Indikation und stationärem Behandlungsbedarf können demnach geriatrische Patienten direkt vom Hausarzt, Facharzt oder Krankenhausarzt eingewiesen oder verlegt werden. "Uns war es immer ein besonderes Anliegen, die geriatrische Medizin effektiv weiter zu entwickeln", betonte Chefarzt Dr. Haitham Mahamid. Darüber hinaus wolle man auch auf Bundesebene Pionierarbeit leisten. Das Therapieangebot sei daher praxisorientiert ausgerichtet, um so der Behandlung des neurologisch und neurologisch-psychiatrisch erkrankten, multimorbiden Patienten gerecht zu werden.
"Wir stellen uns mit diesem Angebot auf immer älter werdende Menschen mit ihren besonderen Erfordernissen und den damit verbundenen Problemen ein", unterstrich der Chefarzt. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung sei die enge Kooperation verschiedener Disziplinen bei Diagnostik und Therapie. "Konkret heißt das, dass für jeden Patienten interdisziplinär ein Behandlungsplan entworfen wird, den er während seines Aufenthalts in der Klinik absolviert", erläuterte Dr. Mahamid. Die Klinik verfüge zwar über keine Intensivstation, habe allerdings in dem neu geschaffenen Bereich eine hochmoderne Notfalleinheit, dazu ein eigenes Labor und einen Bereitschaftsdienst rund um die Uhr.
Als wichtigen Schritt bei der Umstrukturierung nannte Dr. Mahamid die Kooperation mit Partnern der bildgebenden Verfahren, wie etwa Computertomographie oder Kernspin.
Auch auf Fragen der Sozialen Intervention ging er ein: "Es gibt keine Krankheit, die nicht mit sozialen Problemen einher geht", sagte der Chefarzt. Die interdisziplinäre Behandlung parallel verlaufender Erkrankungen und die ganzheitliche, altersgerechte Versorgung seien weiterhin Markenzeichen der DRK-Klinik. Dr. Mahamid: "Insgesamt geht es uns darum, sowohl für den allgemein- als auch für den neurologisch erkrankten alten Menschen die bestmögliche Selbstständigkeit, Alterskompetenz und Lebensqualität zu erreichen."
Hintergrund
Der medizinische Fachbegriff "Geriatrie" bezeichnet die Lehre von den Krankheiten des alternden Menschen. Bis 2001 war die DRK-Klinik Mettlach ausschließlich eine geriatrische Rehabilitationsklinik. Heute verfügt das Krankenhaus über eine Abteilung für stationäre Akutgeriatrie, die zurzeit aus 15 im Krankenhausbedarfsplan des Saarlandes ausgewiesenen Betten besteht. Bei steigenden Bedarf soll das Angebot Anfang 2012 ausgebaut werden, hieß es beim Termin am Mittwoch.
Die Geriatrie-Abteilung in der Mettlacher Einrichtung war bisher auf die Diagnostik und Therapie geriatrischer Patienten mit fachübergreifenden Syndromen ausgerichtet. Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Demenz oder Parkinson sind die häufigsten Krankheiten im Alter und mit funktionellen Defiziten und Behinderungen verbunden. owa
