Zum 155. Mal das Gelübde erfüllt

Winterbach · Was 1859 als Pilgermarsch an der Mosel anfing, um Winterbach vor Seuchen zu schützen, ist heute zum Brauchtum geworden: Die Wallfahrt nach Eberhards-Klausen findet dieses Jahr zum 155. Mal statt.

 Karl-Heinz Riefer (links) und Achim Rauber (rechts) führen die Pilger an. Foto: Weiand

Karl-Heinz Riefer (links) und Achim Rauber (rechts) führen die Pilger an. Foto: Weiand

Foto: Weiand

Nach alter Tradition pilgern am Fest Christi Himmelfahrt Winterbacher Männer und Frauen nach Eberhards-Klausen und erfüllen in diesem Jahr zum 155. Male das Gelübde der Altvorderen. Ein neues Führungsteam mit Karl-Heinz Riefer, Walter Scheid und Martina Weiand kümmert sich um die Belange der Pilgerschar. Alois Görgen, der in wenigen Wochen seinen 77. Geburtstag feiert, war 45-Mal dabei und führte 37 Jahre lang die Gläubigen an (wir berichteten). Aus gesundheitlichen Gründen ist es ihm nun nicht mehr möglich, die Pilger anzuführen. Aus seinen Händen erhielt das dreiköpfige Team den Pilgerstab mit dem Auftrag, das Brauchtum weiter zu pflegen.

Eine besondere Bedeutung kommt der Votivkerze zu, die in der Wallfahrtskirche aufgestellt wird. Sie brennt das ganze Jahr über an Sonn- und Feiertagen zu Ehren der Mutter Gottes von Klausen, für die Anliegen der Winterbacher Pfarrei. 1858 wurde das damals noch bäuerliche Dorf, das überwiegend von Ackerbau und Viehzucht lebte, von der Rinderpest heimgesucht und die Bauern gerieten nahezu an den Bettelstab. Feierlich gelobten sie, künftig alljährlich an Christi Himmelfahrt in den Wallfahrtsort an der Mosel zu pilgern, wenn das Dorf von weiteren Seuchen verschont bliebe. Und so geschah es. 1859 zog die Bevölkerung zum ersten Male in großer Zahl nach Klausen. So ist es bis heute geblieben.

Die Erfüllung des Gelübdes wurde bisher nicht unterbrochen, auch nicht im schlimmen Kriegsjahr 1944, als nur ein einziger Winterbacher nach Klausen pilgerte. Wenn sich in den Vormittagsstunden des Feiertages die Wallfahrer zusammenfinden, dann liegt wiederum ein 75 Kilometer langer Fußmarsch vor ihnen. Nach dem pastoralen Segen in der Pfarrkirche machen sich die etwa 70 bis 100 Personen großen Scharen der Männer, Frauen und Jugendlichen auf den Weg, das Gelübde zu erfüllen.

Ansprechpartner:sind Martina Weiand, Telefon (0 68 51) 55 19; Karl-Heinz Riefer, Telefon (0 68 51) 7 01 42; und Walter Scheid, Telefon (0 68 51) 76 67.

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