Dass das mittlere Häuschen auf der Marktseite Richtung Französische Straße künftig auf Zuckerguss statt Bratfett setzt, bedeute nicht, dass die klassische Rostwurst-Bude ein Auslaufmodell sei, heißt es aus der Saarlouiser Stadtverwaltung. Den typischen Imbiss soll es am Standort immer geben, aber eben nicht mehr ausschließlich. Lange Zeit waren die 1974 erbauten Stände fest in Rostwurst-Hand, einzig die Bananen-Denke bot eine Alternative. 2006 endete die Bananen-Ära; bei der Ausschreibung für neue potentielle Pächter fasste der Stadtrat den Beschluss, auf Bewerber mit "alternativem Sortiment" zu setzen. "Das Angebot sollte an dem zentral gelegenen Standort, wo viele Leute erreicht werden können, einfach vielseitiger werden", erklärt Nicole Plath von der Pressestelle der Stadt.

Bedarf abgedeckt

Die Zahl der Interessenten habe gezeigt, dass der Bedarf nach Variation erfolgreich abgedeckt werden könne. Das Rennen machte vor fünf Jahren die Crêperie, später kam ein Stand mit italienischem Essensangebot als nächste Rostwurst-Alternative dazu, jetzt also die Süßwarenbude, die derzeit noch renoviert wird. Ob sich in Zukunft weitere Abwechslung ansiedelt (aktuell steht das Verhältnis Rostwurst/Nicht-Rostwurst ja schon 3:3), wird laut Verwaltung im Einzelfall entschieden, wenn es nach einem ausgelaufenen Pachtvertrag um eine Neuvergabe geht.

Mit der anstehenden Neueröffnung - dem Vernehmen nach "demnächst" - endet jetzt erst einmal eine lange Zeit des Leerstands in der Bude, während derer der Stadt Pacht und Gewerbesteuer entgangen sind.

Welches Angebot der neue Süßwarenstand übrigens im Detail zu bieten hat, war im Rathaus nicht zu erfahren. Per Definition kann aber vielerlei auf der Speisekarte stehen: Bonbons, Zuckerwatte oder Türkischer Honig, Nougat, kandierte Früchte, Marzipan oder Schokolade.