"Zu zweit": ein perfekt harmonierendes Team

Saarbrücken. "Ich war's nicht!" weisen die beiden jede Schuld von sich. Dabei waren sie's sehr wohl

Saarbrücken. "Ich war's nicht!" weisen die beiden jede Schuld von sich. Dabei waren sie's sehr wohl. Denn wer hat nichts ahnend den Hamster feuerbestattet, der bloß Winterschlaf hielt? Wer hat aus Rache den Wagen im Pool versenkt? Und wer hat dafür gesorgt, dass das Leidinger so bombig besucht war, dass die beiden künstlerischen Leiter Barbara Scheck und Peter Tiefenbrunner den Saal öffnen und noch etliche Stühle herbeischleppen durften? Eben: Tina Häussermann und Fabian Schläper alias "Zu zweit". Am Samstag feierte das singfreudige Kabarettduo die Vorpremiere seines neuen Programms, das heißt wie eingangs erwähnt, nämlich "Ich war's nicht!". Darin loten die beiden zwischenmenschliche Beziehungen aus, ätzen über nervige Zeitgenossen, mokieren sich über Senioren, spielen mit Redensarten, wägen die Vorteile unterschiedlicher sexueller Orientierungen ab, finden den Tiefgang im Schleudergang, lassen das Banale ins Pathetische einbrechen oder umgekehrt. Und wundere sich bitte niemand, wenn die eigene Erwartungshaltung unterlaufen und etwas schlicht poetisch Schönes mal nicht hinterfragt wird, sondern ungebrochen und herzerwärmend so stehen bleiben darf. Vorn sensibel, hinten sarkastisch; gut bei Stimme und ebenso charmant wie spitzzüngig präsentieren sich "Zu zweit" als perfekt harmonierendes Team, bei dem meist Häussermann am in allen Stimmungen wohltemperierten Klavier sitzt und den Hocker gelegentlich für Schläper freimacht. Etwa, um uns märchenhaft zu erklären, warum man aus einer Mücke keinen Elefanten machen sollte. Sehr schön. kek

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort