Zu viel falscher Müll in saarländischen Tonnen

Saarbrücken. In den saarländischen Mülltonnen landen immer noch zu viele Wertstoffe, also Glas, Papier, Verpackungen und Bioabfälle. Diese Stoffe gehören nicht zum Abfall, sondern sollten in die entsprechenden Container, in den Gelben Sack oder in die Biotonne geworfen werden

Saarbrücken. In den saarländischen Mülltonnen landen immer noch zu viele Wertstoffe, also Glas, Papier, Verpackungen und Bioabfälle. Diese Stoffe gehören nicht zum Abfall, sondern sollten in die entsprechenden Container, in den Gelben Sack oder in die Biotonne geworfen werden. Dies hat der Entsorgungsverband Saar (EVS) festgestellt und den Haushalten eine konsequentere Trennung der Reststoffe angeraten. "Rund die Hälfte der Abfallmengen, die in der Grauen Tonne zu finden sind, gehören eigentlich auf alternative Entsorgungswege", mahnen die EVS-Geschäftsführer Karl Heinz Ecker und Heribert Gisch an. Dieser Befund bestärke den EVS in seinem Optimismus, die Müllmengen in der Grauen Tonne stark reduzieren zu können. Dazu zähle zunächst die Einführung eines mengenabhängigen Abfall-Gebührensystems zum Jahr 2011. Dies führe dazu, so hoffen Ecker und Gisch, "dass vermehrt darüber nachgedacht wird, ob wirklich alles in die Graue Tonne gehört, was bislang dort hinein geworfen wird". Außerdem werde das Netz der Wertstoffhöfe stark ausgebaut, was die Rückführung spezieller Reststoffe erleichtere. Damit könnte man das Müllaufkommen auf längere Sicht im Saarland auf rund 250000 Tonnen pro Jahr begrenzen, wodurch die Nutzung der Neunkircher Verbrennungsanlage, an die der EVS bis 2016 vertraglich gebunden ist, entfallen würde. Dadurch könnte der EVS pro Jahr 25 bis 30 Millionen Euro einsparen, so Gisch und Ecker.Dass im Saarland noch wesentlich mehr Restmüll produziert wird als in anderen Bundesländern, geht aus den Abfallbilanzen für das Jahr 2007 hervor, die kürzlich vorgestellt wurden. Danach wurden im vergangenen Jahr, ähnlich wie 2006, von jedem Saarländer rund 240 Kilogramm Haus- und Sperrmüll produziert. Ein Wert, der in Baden-Württemberg 1991 erreicht wurde. Heute wird die Haus- und Sperrmüllproduktion pro Einwohner und Jahr mit bloß noch 143 Kilo angegeben. Gleichzeitig wird für Baden-Württemberg nachgewiesen, dass die Summe der Wertstoffe aus Haushalten, von Papier bis Biomüll, sich seit ein paar Jahren bei rund 200 Kilogramm pro Einwohner eingependelt hat. Im Saarland sind es nur knapp 170 Kilogramm pro Kopf. Eine nach Kommunen aufgeschlüsselte Abfallstatistik für das Saarland zeigt aber auch, dass die Restmüllmengen stark variieren. So steht Neunkirchen mit rund 300 Kilo Haus- und Sperrmüll pro Einwohner weit hinten in der Abfall-Statistik. Homburg (280 Kilo) und Saarbrücken (264 Kilo) rangieren davor. Dagegen liegen Saarlouis, St. Ingbert und Völklingen knapp über oder unter der Marke jener durchschnittlichen 240 Kilo, die für den Saarländer ermittelt wurden. Auf den Spitzenplätzen finden sich allerdings jene Gemeinden, die sich vor Jahr und Tag vom EVS gelöst haben, um mit Müllverwiegung und konsequenter Wertstofftrennung eigene Wege zu gehen. Spitzenreiter sind hierbei die Eppelborner. Mit nur 100 Kilogramm unterbieten sie selbst die Baden-Württemberger noch deutlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort