Zu hungrig für Altherren-Basketball
Völklingen. Zu Beginn dieser Saison hatte er genug von Basketball. Nachdem sich der ATSV Saarbrücken wegen finanzieller Probleme in die Oberliga zurückgezogen hatte, entschloss sich Gunter Gärtner, dass seine Zeit für die Sportler-Rente gekommen sei. Es genügte ihm, in der zweiten ATSV-Mannschaft in der Landesliga zu spielen
Völklingen. Zu Beginn dieser Saison hatte er genug von Basketball. Nachdem sich der ATSV Saarbrücken wegen finanzieller Probleme in die Oberliga zurückgezogen hatte, entschloss sich Gunter Gärtner, dass seine Zeit für die Sportler-Rente gekommen sei. Es genügte ihm, in der zweiten ATSV-Mannschaft in der Landesliga zu spielen. Doch gegen Ende der Rückrunde packte den 35-Jährigen wieder das Basketball-Fieber. Sein Jugendverein, die von Verletzungen gebeutelten und abstiegsbedrohten Baskets 98 Völklingen, brauchte Hilfe. Gärtner zögerte nicht lange. "Ich bin noch zu hungrig, um Altherren-Basketball zu spielen und in Rente zu gehen", erklärter seine Entscheidung.Gärtner gehört seit Jahren zu den besten saarländischen Basketballern. Mit Unterbrechungen spielt er seit 1998 auf überregionalem Niveau. Der 35-Jährige ist froh, bei den Baskets noch einmal den Schritt in die Regionalliga gewagt zu haben. Hätte er diesen nicht gewagt, würde ihm der saarländische Basketball-Höhepunkt, das Derby gegen den TV Saarlouis, entgehen. An diesem Sonntag ist es wieder so weit. Um 17.30 Uhr empfangen die Baskets in der Völklinger Herrmann-Neuberger-Halle die derzeit stärkste saarländische Mannschaft.
Auf das Saarderby gegen seinen Ex-Verein freut sich Gärtner besonders. Er weiß aber auch um die Stärken des Gegners: "Saarlouis hat höhere Ambitionen als wir, einen größeren Kader, ist konditionell stärker und hat mit Ricky Easterling einen herausragenden Individualisten, der kaum zu stoppen ist." Folglich schätzt er die Siegchancen der Baskets gering ein - 20 zu 80 Prozent. "Das heißt nicht, dass wir verlieren wollen, wir werden jede Chance, die sich uns bietet, nutzen", sagt Gärtner.
Auch die Saarlouiser freuen sich über die Rückkehr ihres ehemaligen Schützlings in die Regionalliga. Zwei Mal, in der Oberliga und in der Regionalliga, spielte Gärtner bereits für den TV. "So viele gute saarländische Basketballer gibt es nicht. Ein Mann von seiner Qualität darf nicht in der Landesliga verkommen", findet auch der Manager des TV Saarlouis, Hanno Mouget.
Gärtner denkt gerne an seine Zeiten in Saarlouis und Völklingen, auch wenn ihn die fünf Jahre beim ATSV Saarbrücken am stärksten geprägt haben: "Denn gemessen an dem Etat, den wir in Saarbrücken hatten, hatten wir eine unglaublich gute Mannschaft und immer eine tolle Stimmung unter den Spielern." Über die Stimmung in Völklingen weiß Gärtner auch nur Gutes zu berichten. "Von uns lässt sich niemand unterkriegen", lobt er die Einstellung seiner Mitspieler. Er ist sich sicher: "Wenn drei der ersten fünf Spieler verletzt sind, würde jede andere Mannschaft in der Liga genauso rumkrebsen."
Durch die vielen Ausfälle bei den Baskets blieb Gärtner kaum Zeit zum Eingewöhnen. Auf der Aufbauposition trägt er große Verantwortung. Rumkrebsen will der Tabellenelfte Völklingen in der Partie gegen den Tabellensechsten nicht. "Ich bin heiß auf das Spiel und bereit, Verantwortung zu übernehmen", sagt der 35-Jährige. Der Gegner weiß um die Stärke des Seniors. "Wer hätte einen Gunter Gärtner nicht gerne in seiner Mannschaft. Auf der gegnerischen Seite sieht man ihn nicht so gerne", sagt Mouget. müs
