Papstbesuch Zu Besuch beim Heiligen Vater

Der frühere SZ-Redakteur Alfred Schön erinnert sich an seinen Papstbesuch 1985 mit Ministerpräsident Werner Zeyer.

Papstbesuch: Zu Besuch beim Heiligen Vater
Foto: SZ/Robby Lorenz

An der Privataudienz bei einem Papst teilzunehmen, ist schon ein besonderes Erlebnis. Kein Wunder, wenn selbst eine Profipolitikerin wie die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sich nach ihren Begegnungen mit den Päpsten Benedikt XVI. und Franziskus tief bewegt äußert. Ich hatte als junger SZ-Journalist vor Jahrzehnten auf einer Dienstreise das Glück, mit einer saarländischen Delegation unter Leitung des damaligen Regierungschefs Werner Zeyer (CDU) im Januar 1985 dem polnischen Papst Johannes Paul II. mit dem bürgerlichen Namen Karol Jozef Wojtyla in seinem Arbeitszimmer im Vatikan gegenüberzusitzen. Damals ging es um die angedachte Partnerschaft des Saarlandes mit dem afrikanischen Staat Burundi, die letztlich nicht zustande kam. Ich durfte damals miterleben, wie der Pontifex der Katholischen Kirche vor den Fernsehkameras von Radio Vatikan in deutscher Sprache den Politiker von der Saar fragend anredete: „Sie kommen aus Saarbrücken?“ Und wie der Saarländer ihm unter Hintanstellung seines Amtssitzes antwortete: „Nein, Heiliger Vater, aus St. Wendel.“ Annegret Kramp-Karrenbauer hätte da jetzt sagen müssen: „Nein, aus Püttlingen.“ Abgesehen von dem Anekdotenwert dieses Dialogs von Zeyer im Vatikan bleiben solche Live-Erinnerungen nicht nur für die Begleiter unvergesslich. Die Persönlichkeit von Papst Johannes Paul II. hat damals alle fasziniert. Dagegen verblassen die damaligen Bilder von den folgenden Begegnungen der Saarländer mit italienischen Staatsgrößen.

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