Ziel: Transparenz für Bürger

Völklingen. Eine Bürgerstiftung soll künftig die Entwicklung der Stadt konstruktiv begleiten. Honorige Völklinger rund um den früheren Minister Rainer Wicklmayer (CDU) und Alt-Oberbürgermeister Hans Netzer (SPD) haben den Anstoß gegeben. Seit rund einem Monat gibt es den Verein "Initiative Bürgerstiftung Völklingen", der die künftige Stiftung vorbereitet

Völklingen. Eine Bürgerstiftung soll künftig die Entwicklung der Stadt konstruktiv begleiten. Honorige Völklinger rund um den früheren Minister Rainer Wicklmayer (CDU) und Alt-Oberbürgermeister Hans Netzer (SPD) haben den Anstoß gegeben. Seit rund einem Monat gibt es den Verein "Initiative Bürgerstiftung Völklingen", der die künftige Stiftung vorbereitet. Der Vorstand hat den Riemen auf die Orgel gelegt, sprich: alles auf raschen Anfang eingerichtet, um die notwendigen Genehmigungsprozeduren schnell abzuwickeln. "Spätestens ab 1. April sind wir gemeinnützig und erbfähig", sagt Helmut Umla, früherer Direktor des Warndtgymnasiums und Schatzmeister des Vereins. Ab dann, sagen Umla und der stellvertretende Vorsitzende Hans Netzer, könne man offensiv an die Mitgliederwerbung gehen. "Die Stiftung wird bereits geistig sehr wohlwollend aufgenomen", versichert Gerhard Scherschel, früherer CDU-Fraktionschef im Stadtrat und zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. Ansonsten hat sich der Verein das Ziel gesetzt, in 18 bis 24 Monaten das nötige Startkapital für die Stiftung - mindestens 30 000 Euro - zusammenzubringen. Zusagen für etwa 5500 Euro gebe es schon jetzt, sagt Netzer.Der komplette Vereinsvorstand (siehe "Auf einen Blick") ist zu einem Gespräch in die Völklinger SZ-Redaktion gekommen. Und auch innerhalb des Vorstandes gibt es offenbar noch keine einheitliche Meinung, wie die geplante Container-Lösung beim Kindergarten in der Bismarckstraße zumindest ansehnlicher gestaltet werden könnte. Oder wie künftig die Umgebung der Versöhnungskirche aussehen soll - das war das erste Thema der Gruppe, die sich dann zum Verein formiert hat. Doch ergebnisoffene Diskussionen mit den Bürgern sollen ja gerade ein Kennzeichen der künftigen Stiftungsarbeit sein.

"Wenn ein Projekt ansteht, wollen wir das an die Öffentlichkeit bringen", sagt Helmut Umla. Bevor es beschlossene Sache sei - das ist entscheidend. Oder ehe man eine große Enttäuschung erlebe wie nach den offiziellen Bürgerversammlungen zum Kolpingplatz. "Da gab es drei Vorschläge, die besser waren als die bisherige Lösung", sagt Werner Michaltzik, früherer Polizeichef. "Aber der springende Punkt ist, dass man nicht auf die Leute hört." "Der Kolpingplatz war eine ungeheuerliche Sache, die wirklich schief gelaufen ist, einschließlich der Panzersperre", fügt Gerhard Scherschel hinzu. Da habe nicht mal der Stadtrat vor der Auftragsvergabe die Abschluss-Pläne gesehen.

Der Kolpingplatz ist endgültig gelaufen. Aber "es gibt sehr viele Baustellen in der Innenstadt und in den Stadtteilen", sagt der Vereinsvorsitzende, der Architekt Holger Schwartz. "Wir fordern da als Bürger eine ganz andere Transparenz."

Und der Initiativkreis will auch bereits als Verein aktiv werden. Für den Sommer ist ein Fotowettbewerb mit dem Thema "Kontraste" geplant. Da sollen Völklinger mit ihren Bildern verdeutlichen, was sie in der Stadt gut oder schlecht finden. Anschließend sollen dann Architekturstudenten zu einem Ideenwettbewerb für die Gestaltung von Hindenburgplatz und Umgebung eingeladen werden.

Auf einen Blick

 In der Wirklichkeit sieht die Versöhnungskirche nicht so idyllisch aus wie auf diesem (Postkarten-)Bild. Ihr Umfeld soll bald neu gestaltet werden. Archivfoto: Werner Schackmann/ Stadt Völklingen

In der Wirklichkeit sieht die Versöhnungskirche nicht so idyllisch aus wie auf diesem (Postkarten-)Bild. Ihr Umfeld soll bald neu gestaltet werden. Archivfoto: Werner Schackmann/ Stadt Völklingen

 Große Gesprächsrunde in der Völklinger SZ-Redaktion - von links, im Uhrzeigersinn: Dietmar Hoffmann, Werner Michaltzik, Helmut Umla, Gerhard Scherschel, Holger Schwartz, Hans Netzer und Hans Obermann von der Initiative Bürgerstiftung Völklingen mit SZ-Praktikantin Tamara Köstenbach und SZ-Redakteurin Doris Döpke. Foto: Becker & Bredel

Große Gesprächsrunde in der Völklinger SZ-Redaktion - von links, im Uhrzeigersinn: Dietmar Hoffmann, Werner Michaltzik, Helmut Umla, Gerhard Scherschel, Holger Schwartz, Hans Netzer und Hans Obermann von der Initiative Bürgerstiftung Völklingen mit SZ-Praktikantin Tamara Köstenbach und SZ-Redakteurin Doris Döpke. Foto: Becker & Bredel

Der Vorstand setzt sich folgendermaßen zusammen: Holger Schwartz (Vorsitzender), Hans Netzer (stellvertretender Vorsitzender), Dietmar Hoffmann (Schriftführer), Helmut Umla (Schatzmeister) Gerhard Scherschel (Organisation und Öffentlichkeitsarbeit), Hans Obermann (Beisitzer), Werner Michaltzik (Beisitzer). Ein Sitz im Vorstand wird für einen Vertreter der Stadtverwaltung freigehalten. Der Jahresmitgliedsbeitrag beträgt 120 Euro, Jugendliche und Auszubildende zahlen 60 Euro. Für Stifter gilt: Einzelpersonen zahlen einmalig 300 Euro, juristische Personen 500 Euro. red

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