Zerwürfnis beim Verein "Kinder der Kohle"

Petite-Rosselle. Die Trennung des Vereins "Die Kinder der Kohle" von der Autorin und Regisseurin seines gleichnamigen Freiluftspektakels ist endgültig. "Bei uns gibt es kein Zurück mehr, Sylvie Dervaux hat uns zu lange am Narrenseil geführt", sagte Vereinspräsident Rémy Grosz der Saarbrücker Zeitung

Petite-Rosselle. Die Trennung des Vereins "Die Kinder der Kohle" von der Autorin und Regisseurin seines gleichnamigen Freiluftspektakels ist endgültig. "Bei uns gibt es kein Zurück mehr, Sylvie Dervaux hat uns zu lange am Narrenseil geführt", sagte Vereinspräsident Rémy Grosz der Saarbrücker Zeitung. Die Frage, wie es zu dem Zerwürfnis kommen konnte und wie es nun weitergeht, stand kürzlich denn auch im Mittelpunkt bei der Jahreshauptversammlung des Vereins in Petite-Rosselle. Dabei ging es teilweise hoch her. Zehn Mitglieder stellten sich mit Protest-Transparenten auf die Seite der aus ihrem Wohnort Bergerac (Südwestfrankreich) angereisten Autorin und Regisseurin. Auch Michel Obiegala (PS), 13. Vizepräsident des Lothringer Generalrats und Stadtrat von Béhren, verteidigte Dervaux und warnte, dass die Kündigung vor einem Arbeitsgericht nicht standhalten werde.Die große Mehrheit der 150 Anwesenden sei jedoch mit den Entscheidungen des Vorstands einverstanden gewesen, erklärten Arnulf Staap und Ludwig Speicher der SZ. Die beiden Saarländer gehören ebenso wie Grosz seit 2010 dem Vereinsvorstand an, der wiedergewählt wurde. Laut Staap, der mit seinen Eseln vom Ludweiler Verein für Waldpädagogik Maltiz an dem Freiluftspektakel mitwirkt, waren weniger die höhere Gagenforderung Dervaux' für die Trennung aussschlaggebend als Termin-Uneinigkeiten. Beim ersten Treffen im Oktober 2011 habe Dervaux erklärt, statt wie üblich an den beiden letzten August-Wochenenden eine Woche am Stück spielen zu wollen. Das sei aber für den Verein aus einer Vielzahl von Gründen nicht machbar. Der Vorstand wollte Dervaux umstimmen, konnte sie laut Staap aber bis Ende Januar nicht erreichen. Bis November jedoch müsse die Terminplanung stehen, ergänzt Vizepräsident Speicher, sonst sei es für die Busunternehmen zu spät, die mit Reisegruppen aus Belgien, Frankreich, Bochum und dem Schwarzwald zu den Aufführungen im Carreau Wendel kommen. Deshalb beschloss der Vorstand am 27. Februar, die Ausgabe 2012 abzusagen - und sich von Dervaux zu trennen. Die schon länger bestehende Unzufriedenheit mit ihrer Arbeitsweise und ihre Forderung nach höherer Gage hätten zu dieser Entscheidung mit beigetragen, sagte Speicher. sbu

Foto: Rouget

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort