Zauberstars zeigen auch Eierbeutel- und Kartentricks

St. Wendel. Abrakadabra, Simsalabim. Wer sind die besten Zauberer im Lande? Das entscheidet sich in diesem Jahr im nordrhein-westfälischen Neuss, wo am ersten Juliwochenende die Deutschen Meisterschaften der Zauberkunst ausgetragen werden. Aus dem Kreis St. Wendel gehen zwei Magier an den Start: Martin Mathias und dessen Sohn Jakob

 Martin Matthias präsentiert als arabischer Magier Abasa Achal den Klassiker "Eierbeuteltrick" mit neuen Effekten. Foto: atb

Martin Matthias präsentiert als arabischer Magier Abasa Achal den Klassiker "Eierbeuteltrick" mit neuen Effekten. Foto: atb

St. Wendel. Abrakadabra, Simsalabim. Wer sind die besten Zauberer im Lande? Das entscheidet sich in diesem Jahr im nordrhein-westfälischen Neuss, wo am ersten Juliwochenende die Deutschen Meisterschaften der Zauberkunst ausgetragen werden. Aus dem Kreis St. Wendel gehen zwei Magier an den Start: Martin Mathias und dessen Sohn Jakob. Ihr Programm "Deutschland sucht den Zauberstar", kurz DSDZ, haben sie jetzt Zauberkollegen aus dem Saarland während einer Generalprobe im St. Wendeler Saalbau vorgestellt.Bei DSDZ schlüpft Martin Mathias in die Rolle eines Moderators, der Nachwuchsmagier Jakob zu immer spektakulärer werdenden Zaubertricks herausfordert. Mit einem Knalleffekt betritt der dreizehnjährige Jakob die Bühne: Er steckt im Kostüm des riesenhaften Grünbärs. "Was wir wollen, ist moderne Zauberkunst mit Dynamik, Pep und Power", fordert der Moderator während der Generalprobe im St.Wendeler Saarbau. Und Jakob beeindruckt mit seinen Spielkartentricks sowie dem Hervorzaubern von acht Tischtennisbällen, die schließlich zwischen seinen Fingern stecken. Martin Mathias zeigt sich in seiner Rolle immer noch nicht überzeugt. Wer ein richtiger Starmagier werden wolle, müsse mit Herz zaubern. "Aber dafür bist du wahrscheinlich zu jung", sagt er, worauf Jakob kontert: ". . . und Sie wahrscheinlich zu alt." In null Komma nichts steckt Martin Mathias plötzlich in einem alten Frack, und die Perücke hext ihm Jakob auch noch vom Kopf. "Und jetzt zaubere ich mal, wie ich will", ruft der Nachwuchskünstler. Und schwups steht ein Mädchen mit erst rotem, dann weißem Kleid auf der Bühne, sie singt "We are the Champions" von Queen und scheint emporzuschweben. Es ist Sängerin Jenny Haben, die im vergangenen Jahr im Kinderkanal "Stimme des Jahres" wurde. "Hat es euch gefallen?", fragt Martin Mathias das Publikum. Der Applaus, den DSDZ im Saalbau erntet, spricht dafür. Dass alles so spielerisch wirkt, ist das Ergebnis harter Arbeit. Pro Woche absolvieren Martin und Jakob Mathias sechs bis sieben Trainingseinheiten. Seit Anfang Mai stehen sie um fünf Uhr auf, um zwischen sechs und sieben Uhr proben zu können. Das hat Jakob vorgeschlagen, um am Nachmittag Schulaufgaben machen zu können. Auf die Frage, warum er das harte Programm auf sich nehme, antwortet Jakob: "Zaubern macht Spaß." Das Magier-Duo hat sich für Neuss hohe Ziele gesteckt. "Es wäre toll, wenn wir unter die ersten Drei kämen", sagt Martin Mathias, der bereits zwei Mal deutscher Meister im Zaubern war. Jakob und Martin Mathias treten bei der Zauberkunstmeisterschaft aber nicht nur gemeinsam auf. Sondern sie stellen sich dem Urteil der Jury auch als Solokünstler. Martin Matthias präsentiert als arabischer Magier Abasa Achal den Klassiker "Eierbeuteltrick" mit neuen Effekten. Und Jakob will mit seinem Kartenprogramm beweisen, dass er immer ein Ass im Ärmel hat.

HintergrundDer Magische Zirkel von Deutschland veranstaltet alle drei Jahre die Deutschen Meisterschaften der Zauberkunst. Voraussetzung für die Teilnahme an den Titelkämpfen ist die Qualifikation über Vorentscheidungen. Gezaubert wird in folgenden Sparten: Manipulation, Allgemeine Magie (mit Musik), Allgemeine Magie (mit Vortrag), Großillusion, Comedy, Mentalmagie, Zauberkunst für Kinder, Kartenkunst, Mikromagie (Close up). Sieben Zauberer sitzen in der Jury, die selbstverständlich nicht an der Konkurrenz teilnehmen. Bewertungskriterien sind: die Präsentation, die Technik sowie die Ausstattung. Für jeden Prüfstein gibt es Höchstpunktzahlen. Die höchste und die niedrigste Wertung werden gestrichen. Derjenige Magier, der danach in der Endabrechnung die meisten Punkte auf sich vereinen kann, wird Deutscher Meister in der jeweiligen Zaubersparte. Die ersten drei Preisträger können mit einer schriftlichen Genehmigung des Präsidenten des Magischen Zirkels von Deutschland an den Zauberei-Weltmeisterschaften teilnehmen, die im nächsten Jahr in Peking stattfinden. mic

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort