Wölfe bekommen in Haßloch das Fell über die Ohren gezogen

Haßloch/Merzig. So kennt man Berthold Kreuser (Foto: SZ) eigentlich nicht. Da haben die Handballfreunde Untere Saar bei der TSG Haßloch gerade eine deutliche 20:34 (9:15)-Niederlage kassiert und der für seine emotionsgeladenen Spielanalysen bekannte HF-Trainer bleibt ungewohnt ruhig

Haßloch/Merzig. So kennt man Berthold Kreuser (Foto: SZ) eigentlich nicht. Da haben die Handballfreunde Untere Saar bei der TSG Haßloch gerade eine deutliche 20:34 (9:15)-Niederlage kassiert und der für seine emotionsgeladenen Spielanalysen bekannte HF-Trainer bleibt ungewohnt ruhig. "Das war das erste Mal in dieser Regionalliga-Saison, dass man gesehen hat, dass die Luft richtig raus ist", stellte der 48 Jahre alte Handball-Lehrer nach dem herben Dämpfer ernüchtert fest. Seit der Heimniederlage gegen Kassel wissen er und seine Spieler, dass sie abgestiegen sind. Und dieses Wissen um das verlorene Rennen um den Klassenverbleib schien die Merziger Wölfe beim Pfalzrivalen stark zu hemmen. Folgerichtig bekamen sie am 27. Spieltag von den Haßlocher Bären rüde das Fell über die Ohren gezogen. "Das war eine der schlechtesten Saisonleistungen, vielleicht die schlechteste überhaupt", vermisste Kreuser Durchsetzungsvermögen und Spielwitz. Einziger Lichtblick bei den Gästen: Andreas Dörr. Der lange verletzte Stammspieler stemmte sich gegen die unvermeidliche Niederlage und markierte im viertletzten Spiel seiner Karriere sechs Treffer. Das Tor zum 4:6 erzielte der Linkshänder in seiner unnachahmlichen Art, mit einem Schlagwurf aus dem vollen Lauf. Doch ein Dörr allein macht noch keinen Sieg und so lag Merzig zur Pause bereits klar mit 9:15 hinten. In der Halbzeitpause war es in der Kabine der Saarländer dann mucksmäuschenstill. Auch der Trainer redete nicht viel. "Als ich mich umgeschaut habe, habe ich festgestellt, dass die Jungs in dieser Saison mit der Handball-Welt abgeschlossen haben", erinnert sich Kreuser. Drei Spieltage vor Schluss herrscht bei den Wölfen nun die pure Resignation vor. "Ich will das gar nicht groß entschuldigen, aber solche Reaktionen sind auch irgendwie menschlich, oder?", meint Kreuser, der im kommenden Heimspiel gegen Kirchzell (Samstag, 19.30 Uhr, Thielspark-Halle) fehlen wird. Auch im Training lässt sich der nach der Saison scheidende Coach von Andy Dörr vertreten. Termine in Norwegen lassen sich nicht aufschieben. Im 2300 Kilometer entfernten Åsen bei Trondheim wird der Saarlouiser aber mitfiebern und sofort nach dem Spiel Andy Dörr anrufen. ros

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