Wo ein Kaffee die Kultur fördert

Saarbrücken. "Bei uns gibt es keine Vereinsmeierei, sondern vielfältiges Engagement", sagt Thomas Kitzig: Der Förderverein der Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken übernehme Dinge, "die über den Haushalt der Musikschule nicht finanziert werden können"

Saarbrücken. "Bei uns gibt es keine Vereinsmeierei, sondern vielfältiges Engagement", sagt Thomas Kitzig: Der Förderverein der Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken übernehme Dinge, "die über den Haushalt der Musikschule nicht finanziert werden können". Als Musikschulchef schätzt Kitzig die "unbürokratische und vertrauensvolle Zusammenarbeit" und spricht über die Gründung des Vereins: Anno 1990, noch vor seiner Amtszeit, habe es ernste Haushaltsprobleme der Unterrichtsstätte aufgrund gestiegener Personalkosten gegeben. In dieser Situation hätten einige Tatkräftige aus dem Kreis der Eltern und Freunde der Musikschule die Sache in die Hand genommen und den Förderverein aus der Taufe gehoben.Zwei Namen Federführender jener Gründerjahre fallen ihm zuallererst ein: Dorothea Furtwängler und Britta Bruch. Bis heute habe der Verein insgesamt eine runde Viertelmillion Euro bewegt, so Kitzig, die größte Anschaffung sei der stattliche Steinway-Flügel im Vortragssaal. Rund 100 Förderer umfasst die aktuelle Mitgliederliste, und man ist für jeden Neuzugang dankbar. Mit 30 Euro für Normalbürger und 100 Euro für Firmen und Verbände gestaltet sich der Jahresbeitrag erfreulich günstig.

Der Vorstand des Fördervereins setzt sich aktuell wie folgt zusammen: Neben Thomas Kitzig als Vertreter der Stadt Saarbrücken und dem Vorsitzenden Claus-Michael Lehr zählen dazu Frank Brückner, Iris Fohr, Brigitte Cullmann-Selzer, Gustav Rivinius und Alexandra Raetzer. Die Fördermaßnahmen reichen von der Anschaffung dringend benötigter Instrumente und der Unterstützung von Grundschulprojekten der Musikschule bis zur Bezuschussung bedürftiger Musikschüler und einer Begabtenförderung etwa durch Teilstipendien zum Mitwirken an Kursen und Wettbewerben.

Nach der Devise "Für die Musikschule haue ich gerne auf die Pauke" möchte der Verein sich in der Öffentlichkeit für ihren Erhalt und Ausbau stark machen und nicht zuletzt Sponsoren gewinnen.

Bereits in der Cafeteria im Parterre des Musikschuldomizils in der Nauwieserstraße 3 trifft man auf die Segnungen der Förderung: Der Verein betreibt hier den Kaffeeautomaten, erzählt Kitzig, der Erlös kommt somit der Unterrichtsstätte zugute. Neu ist die mit Lesestoff vollgepackte Schmöker-Ecke. Hier können Besucher, Kinder und Jugendliche sich mit Büchern die Zeit vertreiben und sich für ein oder zwei Euro welche ausleihen - auch dieses Geld hilft dem Verein und der Schule.

Als traditionsreiches Förderverein-Projekt nennt Thomas Kitzig die Musikschul-Zeitung Da Capo. Noch in der Planungsphase hingegen befindet sich ein Angebot namens "Backstage": Unter diesem Schlagwort will der agile Musikschul-Förderverein künftig Konzertbesuche anbieten, etwa beim Saarländischen Staatstheater, Saarländischen Rundfunk oder in der Luxemburgischen Philharmonie.

 Ein Anliegen, das die Musikschule Saarbrücken mit Engagment betreibt, ist der Instrumenten-Unterricht in Schulen. Möglichst jedes Kind soll den Zugang zu einem Instrument haben. Vorzeigeprojekt hierbei sind die "Kleinen Streicher" an der Grundschule Ordensgut. Jedes Kind hat hier innerhalb des Schulunterrichts die Chance, ein Streichinstrument zu erlernen. Archiv-Foto: Brenner

Ein Anliegen, das die Musikschule Saarbrücken mit Engagment betreibt, ist der Instrumenten-Unterricht in Schulen. Möglichst jedes Kind soll den Zugang zu einem Instrument haben. Vorzeigeprojekt hierbei sind die "Kleinen Streicher" an der Grundschule Ordensgut. Jedes Kind hat hier innerhalb des Schulunterrichts die Chance, ein Streichinstrument zu erlernen. Archiv-Foto: Brenner

Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken, Nauwieserstraße 3. Kontakt: (0681) 905 2182, www.musikschule.saarbruecken.deFoto: Iris Maurer

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