Wo das Saarland am französischsten ist: In den Mundarten

Saarbrücken. Was ist eigentlich ein Welloxepäärd? Oder ein Boddschamper? Antworten auf diese Fragen gibt nun ein neues Wörterbuch. "Keine Fisimatenten" heißt es. Verfasst haben es die Mundart-Autorin Edith Braun und ihre Tochter Evelyn Treib. Brechend voll ist der Saal der Union Stiftung in Malstatt bei der Buchvorstellung

Saarbrücken. Was ist eigentlich ein Welloxepäärd? Oder ein Boddschamper? Antworten auf diese Fragen gibt nun ein neues Wörterbuch. "Keine Fisimatenten" heißt es. Verfasst haben es die Mundart-Autorin Edith Braun und ihre Tochter Evelyn Treib. Brechend voll ist der Saal der Union Stiftung in Malstatt bei der Buchvorstellung. "Keine Fisimatenten" ist in Zusammenarbeit mit der Union Stiftung in der Reihe Malstatter Beiträge entstanden. Der Band widmet sich in einem fundierten Wörterbuchteil französischen Wörtern in saarländischen Mundarten und stellt dem etymologische Kommentare gegenüber. Ergänzt ist das durch Geschichten und Gedichte, die zumeist aus der Feder von Evelyn Treib stammen.

Für Edith Braun, bekannt auch durch ihre Kolumnen in der Saarbrücker Zeitung, ist ganz klar, wo das Saarland am französischsten ist - nämlich in den Mundarten. Und so erzählt sie vom Welloxepäärd, dem Fahrrad, vom Boddschamber, dem Nachttopf, und von den Schwierigkeiten, Mundart überhaupt zu verschriften, da sie so unterschiedlich gesprochen wird. Weshalb es reichlich Querverweise im mit zarten Skizzen von Susanne Speicher ausgestatteten Buch gibt. Dazu liest Treib Erhellendes darüber, wie aus "Chez Fritz" der Scheese-Fritz wurde. Lautes Lachen - man will mehr solche Geschichten.

Alles in allem ist es ein unterhaltsames Kompendium geworden mit gleich drei Lesebändchen in den Farben der Tricolore - très français. rr

E. Braun/E. Treib: Keine Fisimatenten. Französische Wörter in saarländischen Mundarten. Gollenstein, 276 S., 19,90 Euro

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