Wirtschaftsdetektiv Fuchsgruber angeklagt Prozessauftakt gegen den „Robin Hood der Kleinanleger“

Saarbrücken/Ottweiler · Über Jahre hinweg galt er als „Robin Hood der Kleinanleger“. Seriöse Medien wie die „Frankfurter Allgemeine“ pflegten dieses Image des auch in TV-Sendungen als Experten zum so genannten „grauen Kapitalmarkt“ gefragten Wirtschaftsdetektivs Medard Fuchsgruber.

 (Symbolbild).

(Symbolbild).

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Er war unter anderem mit dem Verein „Bund der Kapitalanleger“ aktiv. Die Firmenzentrale residierte zumindest zeitweise in Ottweiler. Die letzten Aktivitäten wurden dann aus Nordrhein-Westfalen übermittelt. Die Machenschaften und Methoden des umstrittenen Kapitalanlageexperten werden ab Mittwoch die große Wirtschaftsstrafkammer des Saarbrücker Landgerichts in einem Mammutprozess beschäftigen. Verhandlungstermine sind angeblich bereits über Monate hinweg festgelegt.

Die Saarbrücker Staatsanwaltschaft wirft Fuchsgruber nach jahrelangen Ermittlungen gewerbsmäßige Untreue in 196 Fällen sowie Untreue oder Betrug in weiteren 39 Fällen vor. Zudem umfasst die Anklage drei Fälle der Insolvenzverschleppung, sieben Fälle von Urkundenfälschung und Bankrott. Den Schaden, der auf das Konto Fuchsgrubers gehen soll, wird auf exakt 940 481,54 Euro beziffert. Den Wirtschaftskrimi um den Ex-Wirtschaftsdetektiv komplettieren zudem mehrere Insolvenzverfahren.

Vor dem Prozessauftakt und der umfangreichen Beweisaufnahme wird es wahrscheinlich um die Frage gehen, ob der angeblich gesundheitlich angeschlagene Angeklagte überhaupt verhandlungsfähig ist. Sein Verteidiger, der Saarbrücker Anwalt Jens Schmidt, hat, wie er auf Anfrage bestätigte, eine entsprechende Untersuchung seines Mandanten sei beantragt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort