Wirbel um neue Herzchirurgie

Saarbrücken. Der neue Krankenhausplan für das Saarland, der in dieser Woche vom Ministerrat gebilligt wurde, sorgt weiter für Wirbel. Grund der Aufregung ist, dass am Klinikum Saarbrücken (Winterberg) sechs Betten der Kardiologie (Herz-Untersuchung) in herzchirurgische Betten umgewidmet werden sollen

Saarbrücken. Der neue Krankenhausplan für das Saarland, der in dieser Woche vom Ministerrat gebilligt wurde, sorgt weiter für Wirbel. Grund der Aufregung ist, dass am Klinikum Saarbrücken (Winterberg) sechs Betten der Kardiologie (Herz-Untersuchung) in herzchirurgische Betten umgewidmet werden sollen. Diese sollen "in der zertifizierten Abteilung Gefäßchirurgie als Schwerpunkt Herzchirurgie betrieben werden", wie es im Krankenhausplan heißt.Für Dr. Helmut Isringhaus, Chefarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (Herz-Zentrum Saar, Völklingen), ist die Einrichtung dieser sechs Betten "völliger Unsinn". In einer so kleinen Abteilung könne man keine qualitativ hochwertige Herzchirurgie betreiben. "Das ist nicht zu machen", sagte er gestern der SZ. Es sei bundesweit einmalig, dass in einer Region mit einer Million Einwohner drei herzchirurgische Abteilungen betrieben werden sollen. Denn auch an der Uniklinik in Homburg wird am Herzen operiert. Kritik kommt auch aus der Politik. Volker Schmidt, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, hält eine Herzchirurgie am Klinikum Saarbrücken "für einen Sündenfall".

Susann Breßlein, Geschäftsführerin des Klinikums, verteidigte hingegen die Entscheidung. "Wir verfügen über eine große Kardiologie-Abteilung mit mehr als 4000 Patienten pro Jahr. Außerdem behandeln wir in der Abteilung Gefäßchirurgie jährlich etwa 800 Patienten." Die Einrichtung einer Herzchirurgie sei daher sinnvoll. Außerdem müsse das Klinikum die Nuklearmedizin aufgeben und benötige dafür eine Kompensation. low

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