"Wir waren überall sofort willkommen"

Saarbrücken/Riegelsberg. "Das war die Reise unseres Lebens!", schwärmen Annabelle (23) und ihre Freundin Steffi (26) von ihrem Drei-Wochen-Trip nach Skandinavien. Steffi studiert Germanistik in Saarbrücken, Annabelle Grundschulpädagogik in Landau. Im September 2009 hatten sie beschlossen, mit wenig Geld und wenig Planung in den Norden zu fahren

Saarbrücken/Riegelsberg. "Das war die Reise unseres Lebens!", schwärmen Annabelle (23) und ihre Freundin Steffi (26) von ihrem Drei-Wochen-Trip nach Skandinavien. Steffi studiert Germanistik in Saarbrücken, Annabelle Grundschulpädagogik in Landau. Im September 2009 hatten sie beschlossen, mit wenig Geld und wenig Planung in den Norden zu fahren. 309 Euro gaben sie für das Interrail-Ticket der Deutschen Bahn aus, mit dem sie 21 Tage lang in allen Ländern der EU reisen durften. Für Unterkunft und Verpflegung wollten die Studentinnen nicht viel Geld ausgeben und entschieden sich dafür, "Couch zu surfen". CouchSurfing ist ein internationales gemeinnütziges Netzwerk, das mittlerweile über eine Million Reisende aus 231 Ländern und Gebieten verbindet. Seit 2004 nutzen Mitglieder das System unter www.couchsurfing.org und bieten dort kostenfrei ihr Sofa zur Übernachtung an. Mitmachen kann jeder. Altersbegrenzungen oder andere Einschränkungen gibt es nicht. Durch das Ausfüllen eines persönlichen Profils kann man sich kostenfrei registrieren, seine Couch für andere Surfer anbieten und nach Sofas suchen. Die Mitglieder können sich durch Profil, Fotos und Bewertungen ein Bild über das jeweilige Mitglied machen, nach Belieben auswählen und über ein vorgefertigtes Formular anfragen, ob die Couch frei ist. Den Termin und alle weiteren Details klären die Teilnehmer da-nach unter sich. Angekommen bei ihrem ersten Gastgeber in Kopenhagen, wurden Steffi und Annabelle mit mehr als nur einem Sofa empfangen. Der Couchsurfer, der ihnen in der dänischen Hauptstadt Unterkunft bot, war selten zu Hause und gab den beiden Freundinnen sofort seinen Wohnungsschlüssel. Auch der nächste Stopp bei einer Familie auf der Insel Bornholm (Dänemark) überraschte die beiden: Die Mädchen wurden täglich von der Mutter bekocht und umhergefahren. "Wir haben keinerlei negative Erfahrungen gemacht und hatten überall sofort das Gefühl willkommen zu sein." beschreibt Steffi auch die restlichen drei Aufenthalte in Gotland, Stockholm und Göteborg. .Demnächst treten die beiden Mädchen ihre nächste Couchsurfing-Tour an. Diesmal geht es nach Frankreich. "Mal sehen ob die Menschen dort genauso offen und warmherzig sind." meint Annabelle, während sie den Bretagne-Reiseführer aus dem Regal zieht.

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