Homburg/Speyer. "Die prekäre finanzielle Situation der Evangelischen Kirche der Pfalz wird auf ihre Gemeinden durchschlagen." Dieses düstere Bild skizziert die für Finanzen, Bau und Recht zuständige Oberkirchenrätin Karin Kessel. Da die Zuweisungen der Landeskirche an die Gemeinden "auf keinen Fall steigen, die Baumittel sogar sinken werden", müssten die Gemeinden nachhaltig wirtschaften und neue Einnahmequellen erschließen. Sie setzt auf neue Strategien zur gemeindlichen Finanzplanung. Zuletzt hatte die Landessynode in fünf Gruppen darüber diskutiert. Die Ergebnisse im Überlick:Fundraising: Wer Spenden einwerben will, muss überzeugt und überzeugend auftreten. Fundraising heißt wörtlich "Schätze heben", Die Gelder müssen für ein konkretes und überschaubares Projekt verwendet werden. Ortskirchensteuer: Mit der Ortskirchensteuer kann die finanzielle Situation deutlich verbessert werden. In der Landeskirche erheben 64 Prozent der Gemeinden diese Steuer und nehmen dadurch zusammen jährlich 800 000 Euro zusätzlich ein. Gemeindehaushalte: Die Einsparmöglichkeiten sind weitgehend ausgeschöpft. Sparpotenziale bestehen noch durch Energieeinsparungen und Gebäudemanagement. Es soll geprüft werden, ob Kosten durch gemeinsame Nutzung von Gebäuden mit der katholischen Gemeinde oder der politischen Gemeinde eingespart werden können. Kooperationen: Auf Gemeindeebene können mit katholischen Gemeinden, mit der Kommune oder mit anderen protestantischen Kirchengemeinden eingegangen werden. Etatbewirtschaftung: Die Gemeinden haben oft keinen Überblick über laufende Einnahmen und Ausgaben. Die Landeskirche soll einen Arbeitskreis gründen, der Vorschläge erarbeitet, wie Gemeinden eine neue ziel- und ergebnisorientierte Finanzplanung einführen können. jkn