"Wir haben nichts verbummelt"

Dudweiler. Mächtig aufs Dach kriegt derzeit der Prokurist der Saarbrücker Bäderbetriebsgesellschaft (BBS), Rainer Hück. Wohl zu Unrecht, wie sich jetzt herausstellt. Hück ist mitunter verantwortlich dafür, was sich im Dudobad tut

Dudweiler. Mächtig aufs Dach kriegt derzeit der Prokurist der Saarbrücker Bäderbetriebsgesellschaft (BBS), Rainer Hück. Wohl zu Unrecht, wie sich jetzt herausstellt. Hück ist mitunter verantwortlich dafür, was sich im Dudobad tut. Es gibt Leute, die halten ihm vor, dass er planlos agierte, weil das Dudweiler Hallenbad wegen energetischer Sanierung nicht in den Sommerferien geschlossen wurde, sondern ab der kommenden Woche, wenn Vereine, Schulen und andere Badefreunde - wenige Wochen nach Schließung des Freibades - gern ins warme Wasser gesprungen wären.

So forderte die Bürgerinitiative "Saarbrücken macht mobil!" den Rücktritt Hücks, weil er "die unprofessionelle Vorgehensweise" zu verantworten habe. Kritik kommt auch von Enzo Palermo. Er, der eine Sauna und eine Massagepraxis im Dudobad betreibt, befürchtet, dass ihm die Kunden weglaufen, weil ihm Heizung und Warmwasser in der Zeit der Sanierung abgedreht werden. Schon letztes Jahr, sagt Palermo, habe er gelitten unter den Sanierungsmaßnahmen im Dudobad, die sich über Monate hinzogen. Unter anderem musste die Dachkonstruktion erneuert werden (wir berichteten mehrfach).

Damals habe er gekämpft, um sich über Wasser zu halten. Und nun wieder wochenlang nicht arbeiten zu können, sagt der Masseur, das könnte ihn die Existenz kosten.

Was die Ängste des Mannes angeht, so möchte Rainer Hück ihn halbwegs beruhigen. Es sei unumgänglich, sagt der BBS-Prokurist, ihm den Hahn abzudrehen, weil unter anderem die Heizungsanlage komplett erneuert werde: "Es gibt keine andere Möglichkeit." Allerdings beschränke sich die Beeinträchtigung für den Betrieb von Massagepraxis und Sauna auf rund zehn Tage. Die energetische Sanierung des Bades inklusive neuer Fenster, Wärmedämmung der Außenfassade, neuer Lüftungsanlage und Elektroinstallationen sei in sechs Wochen komplett abgeschlossen. Kosten insgesamt: 1,2 Millionen Euro.

Am heutigen Donnerstag, sagt Rainer Hück, sei eine letzte Baubesprechung mit den beteiligten Firmen, wobei dann auch der Tag der Wiedereröffnung festgeklopft werde. Die Arbeiten seien so aufeinander abgestimmt, dass mit Verzögerungen nicht zu rechnen sei: "Wir werden die Beeinträchtigungen so gering wie möglich halten." Im Übrigen gibt er zu bedenken, dass in die Zeit der Sanierung die zweiwöchigen Herbstferien fallen. In dieser Zeit erübrigt sich eh der Übungsbetrieb für Schulen und Vereine. Insofern bleiben am Ende noch vier Wochen, in denen gar nichts geht im Dudobad.

Und warum hat man die Sanierungsarbeiten nicht in die Sommerferien verlegt? Das, so Hück, sei überhaupt nicht möglich gewesen: "Wir sind nicht Herr des Verfahrens."

Das Geld kommt aus dem Konjunkturpaket von Bund und Land. Bei einer Größenordnung von 1,2 Millionen Euro, sagt Hück, müssten hinsichtlich des weiteren Verfahrens bestimmte Regeln beachtet werden, etwa Ausschreibungsfristen, Einspruchsfristen und anderes mehr. "Hier wurde keine Zeit verbummelt, ganz im Gegenteil", betont der Mann von der BBS. Und wirbt erneut um Verständnis, dass alles so läuft, wie es offensichtlich laufen muss.

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