Winzer wünschen noch eine Woche Sonne

Perl. "2008 ist ein normales Jahr", fasst der saarländische Winzerpräsident Helmut Herber aus Perl die Ergebnisse der bisherigen Lese 2008 zusammen. Seit Ende September stehen die Winzer der saarländischen Obermosel im Weinberg, Elbling, Müller-Thurgau und Auxerrois sind schon im Keller

 Traubenlese des Weinguts Schmitt-Weber im Perler Klosterberg: Alt-Winzer Werner Schmitt mit den Erntehelferinnen Daniela Hemp (l) und Christa Hoffeld (r). Foto: rup

Traubenlese des Weinguts Schmitt-Weber im Perler Klosterberg: Alt-Winzer Werner Schmitt mit den Erntehelferinnen Daniela Hemp (l) und Christa Hoffeld (r). Foto: rup

Perl. "2008 ist ein normales Jahr", fasst der saarländische Winzerpräsident Helmut Herber aus Perl die Ergebnisse der bisherigen Lese 2008 zusammen. Seit Ende September stehen die Winzer der saarländischen Obermosel im Weinberg, Elbling, Müller-Thurgau und Auxerrois sind schon im Keller. "Die Lese wurde etwas später als in den Vorjahren angesetzt, was aber die Mostgewichtwerte in die Bereiche gebracht hatte, die wir gerne hätten", erklärt Herber. Die liegen bei Burgundertrauben bei 90 bis 100 Grad Oechsle. Weil vor allem im September die Sonne gefehlt habe, sei der Säuregehalt insbesondere beim Elbling etwas höher als gewohnt. "Ich bin zufrieden", sagt Herber, "Qualität und Ertrag sind in Ordnung, die Trauben sind gesund. Wegen der Feuchtigkeit im Frühherbst kam es zu leichter Fäulnis, aber auch ohne nennenswerte Probleme." Jetzt hofft der Winzerpräsident auf einige schöne Tage, damit sein Riesling noch ein wenig Sonne tanken kann.

So geht es auch Willi Ollinger aus Sehndorf, der sein Weingut Ollinger-Gelz vor sieben Jahren auf ökologischen Weinbau umgestellt hat. Nachdem er die Basisrebsorten geerntet hat, hat er nun einen mehrtägigen Lesestopp eingelegt. "Es ist gutes Wetter gemeldet, so dass wir hoffen, Grau- und Spätburgunder und Gewürztraminer nach dem durchwachsenen Herbst noch ein wenig reifen lassen zu können", erklärt Ollinger. Da während der Blüte im Mai/Juni das Wetter nicht mitgespielt habe, seien gerade die Burgundertrauben unterschiedlich schnell gereift: "Sogar an einem Stock finden wir unterschiedliche Reifegrade". Da seine Trauben sehr gesund seien, macht sich Ollinger keine Sorgen um Fäulnis. Mit der Qualität ist der ökologische Winzer zufrieden, vor allem, wenn die Sonne jetzt noch ein bisschen rauskommt. "Allerdings kommt der Jahrgang 2008 nicht an die Menge von 2007 heran, es sind bislang rund zehn Prozent weniger Ertrag", verzeichnet Ollinger.

Von sogar einem etwa 25 Prozent niedrigeren Ertrag im Vergleich zum Vorjahr spricht Peter Petgen vom Weingut Karl Petgen in Nennig. Woran das liegt? "Ich habe keine Erklärung. Der Traubenbesatz ist hoch, aber die Mostausbeute gering", sagt Petgen. Bei der Lese 2008 mangelt es für den Winzer nicht an Überraschungen: "Wegen des durchwachsenen Septembers waren wir skeptisch, erhielten dann aber sehr hohe Mostgewichte wie beim Grauburgunder 92 Grad Oechsle ohne Selektion direkt vom Stock", freut sich Petgen. Bis Ende nächster Woche möchte er Chardonnay und Burgundersorten im Keller haben, Riesling und Rotweintrauben sollen ein bisschen länger hängen.

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