Winterberg-Klinikum ist wirtschaftlich stabil

Saarbrücken. Das vom Stadtrat in Auftrag gegebene Gutachten zur Weiterentwicklung des Winterberg-Klinikums empfiehlt keine Privatisierung des städtischen Krankenhauses. Das hatte die SZ bereits im Juni berichtet

Saarbrücken. Das vom Stadtrat in Auftrag gegebene Gutachten zur Weiterentwicklung des Winterberg-Klinikums empfiehlt keine Privatisierung des städtischen Krankenhauses. Das hatte die SZ bereits im Juni berichtet. Gestern bestätigte Bürgermeister und Klinikum-Aufsichtsratsvorsitzender Kajo Breuer (Grüne) der SZ, dass das Gutachterteam des Bayreuther Volkswirtschafts-Professors Peter Oberender seine Studie nun offiziell vorgelegt hat. Er sehe das Gutachten, das dem Aufsichtsrat in diesen Tagen vorgestellt wird, mit Genugtuung, sagt Breuer. Es bestätige die Einschätzung von Stadtverwaltung und Klinikleitung, dass das Klinikum gut dastehe.Auch der SPD-Stadtverordnete Jürgen Nieser hat das Gutachten, das Mitgliedern des Stadtrats bereits vorgestellt wurde, mit Erleichterung zur Kenntnis genommen. Eine Privatisierung "birgt Nachteile für die kontinuierliche Entwicklung des Krankenhauses als Einrichtung der Maximalversorgung", sagt er. Nieser forderte CDU und FDP auf, "ihre Verkaufsabsichten jetzt aufzugeben". Nieser: "Am Winterberg wird eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für den gesamten Ballungsraum Saarbrücken gewährleistet." Das Winterberg-Klinikum sei eines der wenigen kommunalen Krankenhäuser mit schwarzen Zahlen. In der Untersuchung werde auf mögliche Kooperationen mit Dritten und den Homburger Uni-Kliniken verwiesen. "Zur sicheren und kostengünstigen Leistungserbringung bestehen schon heute vielfältige Kooperationen. Ob eine stärkere Zusammenarbeit mit den Uni-Kliniken Homburg sinnvoll ist, muss noch geprüft werden", sagt Nieser. Das sieht auch der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Peter Strobel, so. Er verweist auf den Vorschlag der Gutachter, "einige Abteilungen" auszubauen, "weil sie entweder derzeit nicht optimiert sind oder weil sie in Zukunft von besonderem Interesse sein werden". Es bestehe "erheblicher Sanierungsstau". "Eine Beteiligung eines Partners am Klinikum ist nicht dringend erforderlich, könnte aber verschiedene Möglichkeiten eröffnen", sagt Strobel. "Eine Empfehlung pro oder contra Verkauf von Anteilen" durch die Gutachter sieht er nicht.Das Gutachten sage "ganz klar", dass eine Privatisierung nicht notwendig sei, um das Klinikum zukunftssicher zu machen, sagt der FDP-Stadtverordnete Manfred Ziegler. Anteile zu verkaufen, um den städtischen Haushalt zu entlasten, sei "eine ganz andere Geschichte". Diese Entscheidung habe dann aber nichts mehr mit dem Gutachten zu tun, sondern sei "eine rein politische Entscheidung". Das sei aber zurzeit kein Thema.

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