Windkraft ja, aber mit Einschränkungen

Heusweiler · Dort, wo Windkrafträder nach den Plänen des Regionalverbandes auf Heusweiler Bann gebaut werden könnten, will der Gemeinderat einen Mindestabstand von 800 statt von 650 Meter. Grundsätzlich gab es aber Zustimmung für die Windkraft-Pläne.

Die Gemeinde Heusweiler will den Bau von Windrädern auf ihrem Gebiet zulassen. Allerdings nur nördlich von Eiweiler-Kirschhof sowie in Niedersalbach am Lohberg und in der Holzer Fröhn. Nicht aber im Eiweiler Wengenwald. Außerdem sollen die Windräder mindestens 800 Meter von der Wohnbebauung weg bleiben, die Abstandswerte an den Ortslagen sollen kritisch überprüft und der Holzer Fröhnwald nach einem Windradbau wieder aufgeforstet werden. Außerdem will man in den Bebauungsplänen oder in einem städtebaulichen Vertrag - falls tatsächlich irgendwo ein Windrad gebaut wird - Feinabstimmungen in Bezug auf Natur- und Umwelt sowie Lärmschutz vornehmen.

Das beschloss der Heusweiler Gemeinderat am Donnerstagabend fast einstimmig. Nur die FDP stimmte bei den Mindestabständen dagegen, sie hatte 1000 Meter Abstand gefordert - was der übrige Gemeinderat jedoch als unrealistische Forderung ablehnte. Zuvor hatten zwei Bürgerinitiativen aus Holz und Eiweiler sowie viele Bürger der Gemeinde die Pläne des Regionalverbandes drei Stunden lang mit Sven Uhrhan diskutiert, dem Leiter des Fachdienstes Regionalplanung und Entwicklung beim Regionalverband Saarbrücken. Dabei betonten alle, dass sie für Windkraft seien, aber nicht in Heusweiler und Umgebung.

Lebacher Plan betrifft Eiweiler

Uhrhan kündigte in dieser Diskussion an, dass der Regionalverband nicht mehr darauf besteht, den Eiweiler Wengenwald als Konzentrationszone für Windkraftanlagen auszuweisen: "Für Eiweiler ergibt sich eine besondere Situation. Hier sind zwei Konzentrationszonen im Flächennutzungsplan ausgewiesen. Dazu plant Lebach eine Windkraftanlage an der Grenze zu Eiweiler. Der Regionalverband sieht diese Häufung als kritisch an, und wir werden dem Kooperationsrat vorschlagen, den Wengenwald nicht auszuweisen."

Nach der Bürgerfragestunde gaben die Gemeinderatsfraktionen ihre Stellungnahmen ab, wobei alle Fraktionen einen größeren Mindestabstand zwischen Windrad und Wohnbebauung forderten, weil die Bürger vor Lärm und Schlagschatten geschützt werden müssten. Ulrich Krebs (FDP) sagte: "Der Gesundheitsschutz muss Vorrang haben. Es ist nicht einzusehen, weshalb die Bürger von Heusweiler schlechter gestellt werden sollen als die Bürger von Tholey, wo ein Mindestabstand von 1000 Metern vorgeschrieben ist."

Rüdiger Flöhl (NÖL) wies darauf hin: "Wenn wir sagen, hier in Heusweiler kein Windrad, kann es bedeuten, dass das Atomkraftwerk Cattenom länger in Betrieb ist."

Rainer Trappmann (Die Linke) begründete die Zustimmung seiner Fraktion zum Flächennutzungsplan damit, dass dadurch "ein Wildwuchs von Windkraftanlagen im Regionalverband verhindert wird".

Juristische Prüfung

Sven Uhrhan sagte, dass der Regionalverband juristisch prüfen lassen wird, bis zu welcher Mindestabstandsgrenze ein Bau von Windrädern noch möglich und ein größtmöglicher Bürgerschutz noch gewährleistet ist. Wenn der Kooperationsrat des Regionalverbandes am Freitag, 13. Dezember, endgültig darüber entscheidet, wo Windkraftanlagen gebaut werden dürfen, soll das Ergebnis dieser Prüfung vorliegen, versprach Uhrhan.

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