"Windkraft besser an mehreren Standorten nutzen"

Homburg/St. Ingbert. Der Verein "Bürger für Erneuerbare Energien in der Biosphärenregion Bliesgau" ergreift in der Windkraft-Diskussion das Wort. Der Vereinsvorsitzende Rainer Lichius aus St. Ingbert wendet sich gegen die Einschätzung des Kleinblittersdorfer Bürgermeisters Stephan Strichertz

 Wo in der Biosphärenregion Bliesgau Windkrafträder in der Zukunft stehen sollen, wird in der gesamten Region heftig diskutiert. Foto: dpa

Wo in der Biosphärenregion Bliesgau Windkrafträder in der Zukunft stehen sollen, wird in der gesamten Region heftig diskutiert. Foto: dpa



Homburg/St. Ingbert. Der Verein "Bürger für Erneuerbare Energien in der Biosphärenregion Bliesgau" ergreift in der Windkraft-Diskussion das Wort. Der Vereinsvorsitzende Rainer Lichius aus St. Ingbert wendet sich gegen die Einschätzung des Kleinblittersdorfer Bürgermeisters Stephan Strichertz. Der hält einen gemeinsamen Windkraft-Park für die Biosphäre in Homburg für die beste Lösung, um einerseits den Ausbau der regenerativen Energie voranzubringen und andererseits das Reservat nicht mit Anlagen an vielen verschiedenen Standorten zu verschandeln. Der Bürgerverein setzt Strichertz Ausführungen seine eigenen Vorstellungen entgegen und gibt zu bedenken: "Unseres Wissens sind auf Homburger Gebiet bisher vier bis fünf Windkraft-Anlagen vorgesehen. Die reichen nach unserer Meinung nicht aus, den tatsächlichen Bedarf an Energie im Biosphärenreservat Bliesgau zu decken." Der Vorsitzende erläutert, der Bündelung in einer Reservats-Kommune stehe die aktuelle Gesetzeslage entgegen. Er bezieht sich auf die Änderung des Landesentwicklungsplans Umwelt aus dem Vorjahr. Kommunen stünden seit dieser Änderung in der Pflicht, Vorranggebiete auszuweisen, wenn sie vermeiden wollen, dass ein Investor nicht auf jedem Areal baut, das die notwendigen Kriterien wie etwa Mindestabstand zu Häusern und Naturschutzbelangen erfüllt. Reagierten die Kommunen nicht, sei dem befürchteten Wildwuchs tatsächlich Tür und Tor geöffnet. Die Kommunen Blieskastel, Gersheim und Mandelbachtal hätten dies erkannt und seien bei der Änderung der Flächennutzungspläne bereits weit vorangeschritten.Analog zu den Anstrengungen Blieskastels, Gersheims und Mandelbachtals sollten die Vorgaben des aktuellen Landesentwicklungsplanes zügig umgesetzt werden, fordert die Initiative. Lichius: "Ideal wäre dann, wenn auf den dann ausgewiesenen Standorten die Bürger zusammen mit den Kommunen als Investoren auftreten würden." Der Bürgerverein setzt auf die Genossenschaftsform. Die einzelnen Kommunen könnten sich zu einer Dachgenossenschaft zusammenschließen. Lichius: "Die beteiligten Bürger und Kommunen erhielten anteilig die Erträge aus dem eingespeisten Stromverkauf. Das wäre Wertschöpfung in der Region für die Region." mbe

Foto: Zweckverband

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort