Wild-Unfälle verhageln Statistik

St. Wendel. Die Wildschweine haben dem Polizeibezirk St. Wendel die Verkehrsunfallstatistik verhagelt. Die Zahl der Karambolagen von Autos mit den Schwarzkitteln ist nämlich 2008 sprunghaft angestiegen, weshalb es mehr Verkehrsunfälle als im Vorjahr gab und sich der Landkreis St. Wendel entgegen des Trends im Saarland entwickelte, wo 2008 die Zahl der Verkehrsunfälle leicht zurückging

St. Wendel. Die Wildschweine haben dem Polizeibezirk St. Wendel die Verkehrsunfallstatistik verhagelt. Die Zahl der Karambolagen von Autos mit den Schwarzkitteln ist nämlich 2008 sprunghaft angestiegen, weshalb es mehr Verkehrsunfälle als im Vorjahr gab und sich der Landkreis St. Wendel entgegen des Trends im Saarland entwickelte, wo 2008 die Zahl der Verkehrsunfälle leicht zurückging. "Wir verzeichneten im vergangenen Jahr 166 Wildunfälle mehr als 2007", erläuterte der Leiter des Polizeibezirks St. Wendel Volker Scheu die polizeiliche Verkehrsunfallstatistik 2008, die er jetzt vorstellte. So kam es 2007 zu 447 Wildunfällen, 2008 zu 613, was einer Steigerung von über 37 Prozent entspricht. "Es gibt immer mehr Wildschweine, die sich inzwischen sogar in die Orte hineinwagen", sagte Scheu. "Rechnet man diese 166 Wildunfälle ab, relativiert sich der Anstieg von 2007 auf 2008 um 188 Verkehrsunfälle ohne Personenschäden deutlich." Zumal, so Scheu, es weniger Unglücke gab, bei denen Menschen verletzt, schwer verletzt oder gar getötet wurden: "Hier liegen wir gut." So ging die Zahl der Unfälle mit schwer Verletzten um 16 Prozent von 87 auf 73 zurück, und es kam ein Mensch weniger zu Tode als noch 2007, wo noch neun Verkehrsteilnehmer auf den Straßen im Landkreis ihr Leben ließen. Zu den acht im Jahre 2008 Getöteten gehören zwei Motorradfahrer, ein Fußgänger und fünf Pkw-Insassen. Was die Verursacher von Verkehrsunfällen mit Personenschäden anbelangt, werde laut Polizeibezirkschef Scheu deutlich, dass die Gruppe der jungen Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren "sehr dominant" sei. Zu schnell unterwegsHauptunfallursache sei nach wie vor eine zu hohe Geschwindigkeit, obwohl hier im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um sieben Prozent zu verzeichnen ist. Gleichwohl halte die Polizei, wie Scheu ankündigte, an ihren Tempokontrollen fest, vor allem auf der Bundesstraße B 41, wo 2007 36 Fahrverbote angeordnet werden mussten. "Das zeigt offenbar Wirkung", so Scheu, "denn 2008 waren es nur sechs Fahrverbote." Die meisten Unfälle ereigneten sich 2008 im St. Wendeler Stadtbereich, allerdings mit 1028 immerhin 44 weniger als 2007. Hingegen passierte in allen umliegenden Gemeinden mehr - beispielsweise in Nonnweiler, wo die Unfallzahl von 294 auf 391 stieg. Was hier wie anderswo auf dem Lande wohl ebenfalls auf die geradezu grassierenden Wildunfälle zurückzuführen sein dürfte. Während das Wild darin unberechenbar ist, wann und wo es auf die Straßen tritt, können Fahrzeuglenker laut Scheu zumindest dafür etwas tun, mögliche Unfallfolgen zu reduzieren - indem sie sich vorschriftsmäßig anschnallen und nicht mit dem Handy am Ohr unterwegs sind. Auch hier werde der Verkehr weiterhin gezielt überwacht. Der Polizeichef kündigte auch "Sondereinsätze" im Hinblick auf die Zielgruppe "junge Fahrer" - Stichwort: Disco-Unfälle - an, besonders an Wochenenden.

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