Wieder lebenslänglich für Serienmörder in Metz

Metz · Der berüchtigte französische Serienmörder Francis Heaulme ist nun auch für einen Doppelmord an einem Zwillingspaar bei Metz verurteilt worden. Im Gegensatz zu weiteren Morden, die er gestanden hatte, hat Heaulme in der Verhandlung immer bestritten, im Jahr 1986 die beiden Acht-Jährigen, Cyril und Alexandre, im lothringischen Montigny-lès-Metz brutal umgebracht zu haben. Das glaubte ihm das Metzer Schwurgericht nicht und verhängte nach sechs Stunden andauernden Beratungen eine lebenslange Haftstrafe. Konkret ändert das für Heaulme wenig. Er sitzt bereits seit 1992 im Gefängnis, ohne Chance auf eine Freilassung. Seine Strafe verbüßt er im elsässischen Ensisheim, wo mehrere französische Serienmörder inhaftiert sind.

Mit dem Urteil aus Metz wurde der 58-jährige Lothringer nun insgesamt für elf Morde schuldig gesprochen, mehrere davon in Lothringen begangen. Drei Jahre nach dem Mord von Montigny-lès-Metz war zunächst der 16 Jahre alte Patrick Dils dafür verurteilt worden. Dils hatte nach einem mehr als 30 Stunden langen Verhör zugegeben, die Kinder mit Steinen erschlagen zu haben, sein Geständnis aber später revidiert. Nach 15 Jahren im Gefängnis wurde er nach mehreren Berufungs- und Revisionsverfahren freigesprochen. Sein Fall gilt als einer der größten Justizirrtümer Frankreichs. Die Anwältin von Heaulme kündigte an, gegen das neue Urteil in Berufung zu gehen. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass der Doppelmord von Montigny-lès-Metz bald zum sechsten Mal die französische Justiz beschäftigt.

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