Wie Patienten lange Wartezeiten vermeiden

Saarbrücken. "Die Wartezeiten seiner Patienten sind für einen Arzt ein echter Knackpunkt", sagt Dr. Gunter Hauptmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung im Saarland

 In Saar-Praxen warten Patienten im Schnitt 25 Minuten. Foto: dpa

In Saar-Praxen warten Patienten im Schnitt 25 Minuten. Foto: dpa

Saarbrücken. "Die Wartezeiten seiner Patienten sind für einen Arzt ein echter Knackpunkt", sagt Dr. Gunter Hauptmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung im Saarland. Zwar liegt die durchschnittliche Wartezeit in saarländischen Praxen einer repräsentativen Umfrage der Betriebskrankenkassen zufolge drei Minuten unter dem Bundesschnitt (28 Minuten). Aber "Missmanagement bei der Terminplanung gibt es auch im Saarland", räumt Hauptmann ein. Seiner Einschätzung nach herrscht in "fünf bis zehn Prozent der saarländischen Praxen diesbezüglich Chaos, und in fünf bis zehn Prozent der Praxen läuft es ideal. Der große Rest bemüht sich täglich, das Ideal zu erreichen." Hauptmann: "Man muss bedenken, dass die kleinste Verzögerung einen regelrechten Domino-Effekt auslöst, der sich im Laufe des Tages zu deutlichen Verspätungen auswachsen kann." Er rät deshalb, folgende Regeln zu beherzigen, um längere Wartezeiten von vornherein auszuschließen.

1. Der Patient sollte bereits bei der telefonischen Terminvereinbarung genaue Angaben zu seinen Beschwerden machen, damit der Arzt eine entsprechende Behandlungszeit einkalkulieren kann.

2. Bei Arztterminen in den frühen Morgen- beziehungsweise frühen Nachmittagsstunden sei erfahrungsgemäß mit wenig Verzögerungen und so mit geringen Wartezeiten zu rechnen.

3. Etwa eine halbe Stunde vor dem Termin sollte telefonisch bei der Sprechstundenhilfe nachgefragt werden, ob sich der verabredete Termin womöglich verzögert.

4. In der Sprechstunde sollten nur diejenigen Beschwerden thematisiert werden, deretwegen der Arzttermin vereinbart wurde. Hauptmann: "Viele meinen, wenn sie nun schon mal da sind, gleich noch dies oder jenes nachfragen oder loswerden zu können. Der Arzt wird natürlich darauf eingehen, aber für die nachfolgenden Patienten bedeutet dies dann eine Verzögerung." Und über die ärgern sich am Ende nicht nur die Patienten, sondern auch der behandelnde Arzt, sagt Hauptmann. Denn, so sein Fazit: "Der Frieden im Wartezimmer ist eine sensible Angelegenheit."

 

 

 

 

 

 

 

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