Wie man Netzhaut-Probleme frühzeitig erkennt

Der SZ-Telefondoktor beantwortete diesmal Fragen zum Thema „Makula-Degeneration“. Wir drucken einen Auszug aus einem Beratungsgespräch. Dies ist ein Service der SZ und der Kassenärzte.

Anruferin (64 Jahre): Mein Vater hatte seit seinem 70. Lebensjahr eine Makula-Degeneration. Nun habe ich gehört, diese Erkrankung sei erblich bedingt und mache mir Sorgen, ebenfalls an Makula-Degeneration zu erkranken.

SZ-Telefon-Doktor: Die Ursachen der altersbedingten Makula-Degeneration sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Aktuell geht man davon aus, dass praktisch jeder Mensch altersbedingt eine solche Erkrankung bekommen kann, wenn er nur ein ausreichend hohes Lebensalter erreichen würde. Der Zeitpunkt des Auftretens der Makula-Degeneration scheint aber in gewissem Maße von erblichen Faktoren und dem Lebensstil abhängig zu sein. Man weiß zum Beispiel, dass Menschen mit unbehandeltem Bluthochdruck oder Raucher ein höheres Risiko haben, schon in jüngeren Jahren an Makula-Degeneration zu erkranken. Wenn Ihr Vater eine Makula-Degeneration hatte, kann dies durchaus für Sie eine höhere Wahrscheinlichkeit bedeuten, diese Krankheit auch zu bekommen.

Um sich Klarheit zu verschaffen, könnte ein Besuch beim Augenarzt sinnvoll sein. Veränderungen in der Netzhautmitte, die von der Makula-Degeneration am stärksten betroffen ist, kann der Augenarzt meistens schon feststellen, bevor man selbst Einschränkungen beim Sehen bemerkt.

Auf jeden Fall würde ich Ihnen empfehlen, selbst sorgfältig auf bestimmte mögliche Symptome zu achten, etwa wenn Farben blasser wirken als früher. Ein ganz typisches Symptom für eine Veränderung der Netzhautmitte ist, wenn Sie das Gefühl haben, im Zentrum des Gesichtsfeldes einen grauen Fleck oder gar nichts zu sehen. Ein sehr ernst zu nehmendes Symptom ist, wenn gerade Linien, etwa bei einem Fensterrahmen oder auf den Badezimmerkacheln, plötzlich verzerrt oder gebogen erscheinen.

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