Wie lange noch soll der Eisbär in Heilborn alleine bleiben?

Merzig. Seit dem Zweiten Weltkrieg sitzt er alleine auf dem Podest im Merziger Freibad Heilborn. Heute ist nur noch wenigen Merzigern bekannt, dass der lebensgroße Eisbär dort ursprünglich eine Gefährtin an seiner Seite hatte. Über die Eisbären-Gruppe in Heilborn haben die Merziger wohl den engsten Kontakt mit dem Werk von Jupp Schwindling erhalten

 Sommer 1942: Wolfgang Klein aus Hilbringen. Fotos: SZ

Sommer 1942: Wolfgang Klein aus Hilbringen. Fotos: SZ

 1952: Josefine Rudolph aus Merzig mit Bekannten am Eisbär.

1952: Josefine Rudolph aus Merzig mit Bekannten am Eisbär.

Merzig. Seit dem Zweiten Weltkrieg sitzt er alleine auf dem Podest im Merziger Freibad Heilborn. Heute ist nur noch wenigen Merzigern bekannt, dass der lebensgroße Eisbär dort ursprünglich eine Gefährtin an seiner Seite hatte. Über die Eisbären-Gruppe in Heilborn haben die Merziger wohl den engsten Kontakt mit dem Werk von Jupp Schwindling erhalten. Arbeiten dieses Bildhauers sind im Museum Schloss Fellenberg ausgestellt. Die Werksschau des Künstlers, der für Villeroy & Boch arbeitete, wird am Sonntag mit einem Eisbärfest beendet. Dieses soll den Start einer für Merzig einmaligen Aktion markieren: Es wird versucht, genügend Geld zusammenzutragen, um in Heilborn den zweiten Eisbären wieder aufzustellen. SZ-Redakteur Wolf Porz stellte bei der Ausstellungseröffnung im Frühjahr diese Idee in den Raum, jetzt soll die Wiederherstellung der Skulptur angegangen werden. "Die Bären-Gruppe von Jupp Schwindling ist ein Stück Stadtgeschichte", wie unlängst in der SZ zu lesen war. Leider ist nur ein Eisbär von der Gruppe übrig geblieben, für die Schwindling am 12. März 1934 die Entwürfe gezeichnet hat und die wohl im Frühjahr 1936 aufgestellt wurde. Bei einem Luftangriff 1944 wurde die Tiergruppe stark beschädigt, seitdem fehlt der zweite Bär. Doch auch alleine wurde der zum Liebling von Generationen spielender Kinder. Er ist aber nicht nur Wahrzeichen des Freibads. Er ist auch Kunstwerk. Zu Ehren von Schwindlings wohl bekanntestem Werk sind alle Freunde zum Eisbärenfest eingeladen. Am Sonntag, 27. Juni, steht von 14 Uhr bis 18 Uhr der weiße Bär im Mittelpunkt. Anlässlich der Ausstellung wurde der zweite Eisbär als kleine Figur im Atelier Kutsche Losheim rekonstruiert. Er steht im Museum zum Verkauf. Während des Festes sind pfiffige Schatzsucher gefragt. Wer den Eisbär findet, darf ihn behalten. Es gibt auch ein Eisbär-Rätsel. Auf die Erwachsenen wartet ein kühles Glas Eiswein. Gegen 15.30 soll die Rekonstruktion von Schwindlings Eisbär auf den Weg gebracht werden. Um 16 Uhr sprechen Helmut Schwindling, der Sohn des Künstlers, und Franz Büdinger über das Werk Jupp Schwinlings. Büdinger hat sich intensiv mit dem Wirken Schwindlings beschäftigt.In einer zusätzlichen Ausstellung "Der kleine Merziger und der große Eisbär" wird der enge Bezug der Merziger zu ihrem Eisbären deutlich. Gezeigt werden Fotos von Lesern der Saarbrücker Zeitung. syr

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