Wie in der DDR Karneval gefeiert wurde

Saarbrücken/St. Ingbert. Eine zeitgeschichtliche Sonderausstellung mit dem Thema "Fasching, Fastnacht, Karneval in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik" ist derzeit im Saarländischen Fastnachtsmuseum in St. Ingbert zu sehen

Saarbrücken/St. Ingbert. Eine zeitgeschichtliche Sonderausstellung mit dem Thema "Fasching, Fastnacht, Karneval in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik" ist derzeit im Saarländischen Fastnachtsmuseum in St. Ingbert zu sehen. Auf etwa 300 Quadratmetern zusätzlicher Ausstellungsfläche im Beckerturm geben sieben Themen den Besuchern einen lebendigen Eindruck vom Leben der Deutschen jenseits von Mauer und Stacheldraht. Dank 55 Bild- und Texttafeln und weiteren Exponaten zeitgenössischer Geschichte erhält der Besucher weiterhin Einblicke in das närrische Brauchtum der Vorwendezeit. Beeindruckend ist die zahlenmäßige Bedeutung des Karnevals in der DDR. Nach dem Stand vom 1. August 1988 gab es in der ehemaligen DDR immerhin 1344 offiziell registrierte Karnevalsclubs mit rund 69 000 aktiven Mitgliedern, die jährlich etwa 18 500 Veranstaltungen mit mehr als sechs Millionen Besuchern durchführten. Deutlich wird bei näherer Betrachtung aber auch, dass es seitens des Staates nicht um fastnachtliche Traditionen, sondern mehr um die Sicherung des Sozialismus in Staat und Gesellschaft ging. red

hintergrundDie Sonderausstellung wurde von der Stiftung Deutsches Fastnachtsmuseum Kitzingen am Main als "Gratwanderung zwischen Anspruch und Wirklichkeit" konzipiert. Die Schau "Fasching, Fastnacht, Karneval in der ehemaligen DDR" läuft bis 31. Juli. Öffnungszeiten: montags bis freitags zwischen elf und 16 Uhr und sonntags zwischen 15 und 18 Uhr. Führungen sind außerhalb der Öffnungszeiten (zum Beispiel für Schulklassen oder Gruppen ab zwölf Personen) nach telefonischer Reservierung über den Vorsitzenden des Fastnachtsmuseums, Klaus-Ludwig Fess, unter Telefon (0 68 41) 7 48 91 möglich. Der Eintritt kostet für Erwachsene zwei Euro, für Kinder bis 16 Jahre 1,50 Euro und Gruppen ab sechs Personen 1,50 Euro je Person. red

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