Wie gesund ist das Essen in Schulkantinen?

Eppelborn. Im Saarland ist es derzeit nicht möglich, das Schulessensangebot an den insgesamt 341 freiwilligen Ganztagsschulen darauf zu kontrollieren, wie gesund es ist

Eppelborn. Im Saarland ist es derzeit nicht möglich, das Schulessensangebot an den insgesamt 341 freiwilligen Ganztagsschulen darauf zu kontrollieren, wie gesund es ist. Dies sagte der Leiter der Vernetzungsstelle "Schulverpflegung" im Saarland, Christoph Bier, im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung bei der offiziellen Auftaktveranstaltung der Vernetzungsstelle gestern in Eppelborn. Konkret sagte Bier: "Wir können nicht kontrollieren, dass die Qualität des Schulessens an saarländischen Schulen gesundheitsförderlich ist."Von Seiten des Bundes sei angedacht, entsprechende Zertifikate zu vergeben. So könnte die tatsächliche Güte des Essensangebots von Schulen transparent ausgewiesen werden. Das sei im Saarland derzeit jedoch nicht möglich: "Nach derzeitigen Sachstand dürfen Schulträger für eine Zertifizierung der Schulverpflegung kein Geld ausgeben", so Bier.

In der kommenden Woche werde er zusammen mit den Leitern der übrigen 15 Vernetzungsstellen in Berlin das Thema der Qualitätskontrolle des Schulessens diskutieren. Bier: "Berlin hat eine Vernetzungsstelle seit mehreren Jahren und die hat die Frage immer noch nicht gelöst - das ist ein komplexes Problem." Es sei aber beispielsweise vorstellbar, dass die Vernetzungsstelle zukünftig die Speisepläne der Schulkantinen überprüfe, präsentiert Bier einen möglichen Lösungsansatz des Problems.

140 Schulleiter, Lehrer, Repräsentanten von Schulträgern, Mitarbeiter von Gesundheitsämtern sowie Eltern- und Schülervertreter kamen gestern bei der Veranstaltung der Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung Saarland (LAGS) zusammen. Die mit eineinhalb Stellen besetzte Vernetzungsstelle Schulverpflegung im Saarland ist bei der LAGS angesiedelt. Ihr Hauptaugenmerk liegt darauf, die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) an freiwilligen Ganztagsschulen umzusetzen. Zukünftigs sollen Schüler etwa mehr kalorienarme Getränke konsumieren und die täglich empfohlene Nährstoffmenge zu sich nehmen. Zudem will die Vernetzungsstelle Schulungen für Lehrer anbieten. Die geschulten Lehrkräfte sollen so Schülern Ernährungskompetenz vermitteln. "Das ist ein komplexes

Problem."

Leiter der Vernetzungsstelle, Christoph Bier

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