Wie ein Frühwerk von David Lynch

Saarbrücken/ Ottweiler. Zweieinhalb Jahre Arbeit investierte der Ottweiler Filmemacher Michael Koob in sein Spielfilmdebüt "Wagner sucht das Glück". Am Samstagabend feierte der Film, der teilweise in Ottweiler gedreht wurde (wir berichteten), beim Saarbrücker Max Ophüls-Festival seine Premiere und wurde vom Publikum bejubelt

Saarbrücken/ Ottweiler. Zweieinhalb Jahre Arbeit investierte der Ottweiler Filmemacher Michael Koob in sein Spielfilmdebüt "Wagner sucht das Glück". Am Samstagabend feierte der Film, der teilweise in Ottweiler gedreht wurde (wir berichteten), beim Saarbrücker Max Ophüls-Festival seine Premiere und wurde vom Publikum bejubelt.

Als Koob nach Filmende vor die Leinwand trat, um sich bei seinem Team zu bedanken, war ihm die Erleichterung anzusehen. Die ganze Woche über saß er an der Fertigstellung seines Films, der schon vorab auf derart großes Interesse stieß, dass die Uraufführung innerhalb von zwei Tagen ausverkauft war. Er wisse nicht, wem er alles danken solle, denn fast sein gesamter Freundes- und Bekanntenkreis sei in irgendeiner Form beteiligt gewesen. "Ohne die Mithilfe ganz vieler, netter Menschen, hätte ich dieses Projekt nicht realisieren können."

Als Regisseur und Kameramann sei es ihm zwar möglich gewesen, seine Ideen direkt umzusetzen, aber die doppelte Belastung sei nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Aber jetzt, so Koob, sei all dies vergessen. "Ich bin einfach glücklich, dass der Film fertig ist und so gut ankommt. Das ist ein cooles Gefühl." Nicht nur er freute sich über die gelungene Premiere, auch seine Hauptdarsteller Gerrit Bernstein und Iris R. Hassenzahl durften viele Hände schütteln und zahlreiche Glückwünsche entgegen nehmen. Auch sie debütierten in "Wagner sucht das Glück" auf der großen Leinwand und überzeugten mit ihrer Leistung voll und ganz. Bernstein als naiver, unentschlossener Nachwuchskünstler Julian, der nach einem Streit mit dem Freund seiner Mutter die gemeinsame Wohnung verlassen muss. Hassenzahl als ebenso freigeistig wie unschuldig wirkende Verführerin Sara, die Julian in ein abgelegenes Haus einlädt. Zudem konnte Koob Hochkaräter wie Helmut Krauss und Martin Brambach ("Das Leben der anderen") als Nebendarsteller gewinnen, denen die Titelfigur Julian Wagner auf seiner Suche begegnet.

Man fühlt sich bei "Wagner sucht das Glück" an frühe Meisterwerke von David Lynch erinnert, der es wie Koob versteht, skurrile Szenarien zu schaffen, bei denen die Grenzen zwischen Realität und Wirklichkeit verwischen. Auch Lynchs Arbeitsweise, der für seinen Erstling "Eraserhead" seinen kompletten Freundeskreis einspannte und einen Klassiker schuf, der sich in kein Genre einordnen lässt, weist Parallelen zu der von Koob auf. Jetzt hofft der 36-Jährige, dass sein Film auf internationalen Festivals gezeigt wird. "Davon ist vieles abhängig, weil das die Chance erhöht, einen Verleih zu finden und TV-Sender aufmerksam zu machen."

AUF EINEN BLICK

Wer die Premiere von "Wagner sucht das Glück" verpasst hat, sollte sich die erste Märzwoche vormerken. Ein genauer Termin steht zwar noch nicht fest, aber in diesem Zeitraum wird der Film erneut in einem Saarbrücker Kino aufgeführt. Darüber hinaus plant Michael Koob eine Tour durch die Programmkinos der Großregion Saar-Lor-Lux, die Schauplatz der Dreharbeiten war. Gefilmt wurde unter anderem in Ottweiler, St. Ingbert und Metz. pra

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