Wie ein Edelbrand entsteht

Namborn · Mit Baltersweiler, Hirstein und Namborn besitzen drei Obst- und Gartenbauvereine in der Gemeinde eine Brennerei für Obstmaische. Mit der Aktion "Die Liebenburg brennt" zeigten sie die Entstehung eines Edelbrandes vom Einmaischen bis zum fertigen Produkt.

 Die Liebenburg brennt hier in Baltersweiler in der Brennerei. Die Experten testen vorab. Foto: B & K

Die Liebenburg brennt hier in Baltersweiler in der Brennerei. Die Experten testen vorab. Foto: B & K

Namborn. Brennmeister erklärten beim Aktionstag "Die Liebenburg brennt" den Besuchern den Arbeitsvorgang beim Schnapsbrennen. Die Produkte konnten probiert werden. Die Aktion begann in Baltersweiler, wo der 1916 gegründete Obst- und Gartenbauverein seit 1950 Schnaps brennt. Diesmal wurde ein Anis-Schnaps hergestellt. Fridolin Lißmann, 77: "Für den Schnapsbrenner ist in erster Linie das Verhältnis von Zucker-Säuregehalt-Aroma von Bedeutung. Das Obst muss gesund, voll entwickelt, gut ausgereift und sauber." Die ideale Temperatur für den Gärungsprozess der Maische seien zirka 14 bis 18 Grad. Die angelieferte Maische wird in die Brennblase umgepumpt, das Brenngerät verschlossen, die Maische erhitzt und der Schnaps gebrannt. In Baltersweiler wurden der 85 Liter Apfelmaische 700 Gramm Anis beigemischt, das ergab 7,5 Liter Anisschnaps. Fridolin Lißmann, Manfred München, Paul Haßdenteufel und Klaus Ninnig sind seit Jahren das eingespielte Brenner-Team.Beim Obstbau- und Vogelschutzverein Hirstein wird seit Ende 1957 Schnaps gebrannt. Diesmal war es ein Blutwurz-Schnaps, den die Brenner vorstellten. Wolfgang Schwan bemerkte: "Dieser Edelbrand ist im bayerischen Wald bekannt. Dort brennt man Blutwurz, deren Name von dem blutroten Saft, der beim Anschneiden der Heilpflanze austritt." In Hirstein wurden 85 Liter Apfelmaische ein Kilogramm der getrockneten Heilpflanze beigegeben. Nach zwei Stunden konnte der Schnaps gekostet werden.

Bei den Garten- und Naturfreunden Namborn stellten die Brennmeister Eberhard Tholey und Christoph Kreutzer einen Quittenschnaps her. Die Brennerei des Vereins ist die einzige in der Gemeinde mit fünf Maischensilos von insgesamt 25 000 Litern. Der Vorsitzende des Kreisverbandes St. Wendel der Obst- und Gartenbauvereine, Rüdiger Rauber, sprach von einer gelungenen Gemeinschaftsveranstaltung mit gutem Beitrag zur Pflege und Erhaltung der so wichtigen Streuobstwiesen in der Region. Die Vorsitzenden der drei beteiligten Vereine, Susanne Ost (Baltersweiler), Horst Gerhart (Hirstein) und Hugo Frei (Namborn) kündigten an, weiterhin gemeinsam tätig zu sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort