Wie ein Busfahrer Ärger weglächelte

SZ-Redakteurin Dörte Grabbert greift das Lob einer Leserin auf und bedankt sich bei vielen Busfahrern.

Meinung:

Wie ein Busfahrer Ärger weglächelte

Danke sagen wollte kürzlich eine Leserin. Danke an Busfahrer, die sich umsichtig um ihre Fahrgäste kümmern. Ein Busfahrer ließ neulich gegen 21 Uhr zwei junge Mädchen einsteigen. Eine hatte ihre Zeitkarte vergessen. Er nahm sie trotzdem mit und sagte nur: "Ja, soll ich das Mädchen denn einfach im Dunkeln stehen lassen?" Die jungen Damen dankten es ihm nicht mal. Das wollte die Leserin nun tun.

Ich schließe mich an: Oft warten die Busfahrer morgens an der Haltestelle, wenn sie mich und meine kleine Tochter auf den letzten Drücker spurten sehen. Am Freitag wollte mir ein Busfahrer sogar fünf Cent schenken, weil ich nicht genug Kleingeld dabei hatte. Ich habe das Geldstück dann doch vom Boden meiner Handtasche hervorgekramt. Er wartete geduldig, nett, herzlich - so macht Busfahren Spaß.

Da sehe ich dann auch darüber hinweg, dass es Busfahrer gibt, die weniger umsichtig, freundlich und höflich sind. Etwa der, der neulich einen jungen Mann anpöbelte, der mitfahren wollte. Freilich nur eine Haltestelle, aber das sollte dem Busfahrer egal sein. Oder der Busfahrer, der an einem Sonntag im Sommer fünf Minuten vor Abfahrtszeit an der Haltestelle vorbeirauschte. Ich sah nur noch die Rücklichter und nach 30 Minuten Fußmarsch mit müdem Kind den Fahrer an der Warteschleife beim Karstadt im Gespräch mit Kollegen. Aber der freundliche Busfahrer am Freitag hat meinen Ärger über seinen Kollegen wieder weggelächelt. Danke.

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