Wie Bauern einst arbeiteten

Ommersheim. Zur Vorstellung des neuen Ommersheimer Dorfkalenders waren über 50 Besucher in die Saarpfalz-Halle gekommen

Ommersheim. Zur Vorstellung des neuen Ommersheimer Dorfkalenders waren über 50 Besucher in die Saarpfalz-Halle gekommen. Die Mitglieder des Arbeitskreises Dorfgeschichte zeigen mit der inzwischen siebten Auflage des Dorfkalenders eindrucksvoll, wie sehr die Erwerbungsstruktur in dem Mandelbachtaler Ortsteil einst großteils durch die zahlreichen Nebenerwerbs- und hauptberuflichen Bauern geprägt war.

Die insgesamt 13 Aufnahmen in dem mit "Bäuerliches Alltagsleben in unserem Dorf" überschriebenen Kalenders stammen von 1915 bis in die 60er Jahre. "Sie vermitteln gerade den Jüngeren, wie das überwiegend durch die Landwirtschaft geprägte Alltagsleben in Ommersheim einmal ausgesehen hat und wie man es heute so nicht mehr vorfindet", betont der Arbeitskreis.

Zu den einzelnen landwirtschaftlichen Tätigkeiten und den abgebildeten Personen wurden wieder ausführliche Informationen gegeben, die auch auf der Rückseite der Kalenderblätter zu finden sind. Aber auch die Besucher bereicherten mit zahlreichen Anmerkungen und Ergänzungen die gelungene Veranstaltung.

Schon das Titelblatt, eine Szene bei der Arbeit an der Dreschmaschine vor fast 100 Jahren, ist außergewöhnlich und wohl einem Wanderfotografen zu verdanken. Die weiteren Kalenderblätter zeigen Ommersheimer Bauern bei den vielfältigsten Tätigkeiten mit ihren Kuh- und Pferdegespanne, oft eine mühevolle Arbeit, die Mensch und Tier verrichten mussten.

Wesentliche Erleichterung brachte der Einsatz von Traktoren. So zeigt das Oktoberblatt eine Szene bei der Getreideernte im Jahr 1942 mit dem ersten Traktor in Ommersheim, einem "Lanz Bulldogg".

Auf dem November-Foto sieht der Betrachter die Familie Lang und Tagelöhner bei der Kartoffelernte, bei der ein für 1961 schon sehr moderner "Deutz-Traktor" eingesetzt wurde.

Den Abschluss des Kalenders bildet eine Aufnahme aus der Küche des "Breyer Niggel". Sie zeigt die Familie Breyer und Tagelöhner, die nach dem Ende der Kartoffelernte den so genannten "Grumbeerehohn" feiern.

Der Arbeitskreis hofft, dass der neue Kalender dazu beiträgt, "das Interesse für die historisch gewachsene Umgebung zu wecken und zu vertiefen und das Bewusstsein für die jahrhundertealte bäuerliche Tradition wachzuhalten und auch Anregung sein wird, weiter nach historischem Bildmaterial in Ommersheim zu suchen". red

Auf einen Blick

Der Ommersheimer Dorfkalender 2011 ist in einer Auflage von 500 Exemplaren erschienen und kostet acht Euro. Mitgewirkt haben Thomas Bastuck, Benno Breyer, Aleander Greß, Norbert Hartz, Otto Hofmann, Gerhard Lang und Martin Wannemacher. Erhältlich ist er in den Gaststätten "Zum grünen Baum", "Zum Ratskeller", in der Saarpfalz-Halle, in der Mandelbach-Apotheke, im Autohaus Weis und in den Bäckereien Mohr und Hofmann. red

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