"Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld?"

Burbach. Außergewöhnlich ist es, wenn Karnevalisten mitten im Sommer zu einer Versammlung rufen, um über den Rosenmontagsumzug zu diskutieren. So wie zuletzt in Burbach, wo die Karnevalsgesellschaft "Mir sin do" (MSD) die wichtigsten Beteiligten am närrischen Umzug zur Krisensitzung geladen hatte

 Die Sicherheit beim Umzug hat ihren Preis. Foto: Becker & Bredel

Die Sicherheit beim Umzug hat ihren Preis. Foto: Becker & Bredel

Burbach. Außergewöhnlich ist es, wenn Karnevalisten mitten im Sommer zu einer Versammlung rufen, um über den Rosenmontagsumzug zu diskutieren. So wie zuletzt in Burbach, wo die Karnevalsgesellschaft "Mir sin do" (MSD) die wichtigsten Beteiligten am närrischen Umzug zur Krisensitzung geladen hatte. Denn die Gesellschaft musste unbedingt wissen, ob zum nächsten Rosenmontagsumzug - es wäre der 44. Burbacher Umzug und somit ein närrisches Jubiläum - weitere Kosten zu erwarten sind. Die "Mir sin do" sind als Verein längst am finanziellen Limit angelangt. Auf 25 000 Euro summierten sich zuletzt die Rechnungen und darin waren lediglich Posten von zusammen 6000 Euro enthalten, die den eigentlichen Umzug betrafen. Also Kosten für Guddzjer, Musikgruppen und so weiter. Der große Rest: Kosten für Verwaltung und Sicherheit.Auf Unverständnis stößt zum Beispiel die Vorschrift, dass die Ampeln ausgeschaltet werden müssen, während sich der Rosenmontagsumzug über die Bundesstraße 51 schlängelt. Schließlich ist die Strecke während dieser Zeit abgeriegelt. Würden die Ampelanlagen einfach anbleiben, könnte ein Betrag eingespart werden, der inzwischen vierstellig geworden ist.

Absperrgitter sind vor allem auf dem Schlusskilometer des Umzuges wichtig geworden. Sie sollen verhindern, dass der Umzugsweg von Schaulustigen zugestellt wird. Das habe zuletzt prima geklappt, wie Gerhard Meiser, Leiter der Polizeidienststelle Burbach-Malstatt, sagte. Aber obwohl auf dieser Strecke bereits alle Gitter verbaut werden, die im Einzugsbereich der Landeshauptstadt sind, wünscht er sich noch ein paar hundert Meter Gitter. Zwischen Sparkasse und Tribüne für die Ehrengäste habe er noch Lücken entdeckt und diese auch mit Handy-Filmaufnahmen dokumentiert. Deshalb muss zum kommenden Rosenmontagsumzug in den Nachbarkommunen nach Absperrgittern gefragt werden - oder private Unternehmen müssen einspringen. Weitere Kosten also für die MSD, die beim aktuellen Umzug schon ein sattes Defizit von mehreren tausend Euro eingefahren hätte.

Dieses konnte jedoch verhindert werden, weil der Bezirksrat West zuletzt dafür gestimmt hatte, dass ein ähnlich hoher Betrag an die Burbacher Karnevalisten fließen kann. Geld aus dem Stadtsäckel, wodurch die Stadt dann mit einem fünfstelligen Eurobetrag zum größten Unterstützer des Umzuges wird. Hinzu kommen noch zwei weitere Sponsoren. Wie MSD-Präsident Peter Lang bereits angekündigt hat, hält er den Verkauf von Umzugsmaskottchen an die Zuschauer - quasi als geringfügiges Eintrittsgeld - für nicht machbar.

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