Wer kein Auge zumacht, sollte auf Schlaf-Hygiene achten

Sulzbach. Es gibt viele Ursachen für Schlafstörungen, sagt Chefarzt Hans-Willi Breuer. Und es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, sie abzustellen. Wichtig sei die "Schlaf-Hygiene". Wenn einem Menschen nichts fehlt, sagt der Chefarzt der Knappschaftsklinik, kann er tun und lassen, was er will: Im Bett fernsehen, ein Bier trinken, Musik hören, essen oder telefonieren

Sulzbach. Es gibt viele Ursachen für Schlafstörungen, sagt Chefarzt Hans-Willi Breuer. Und es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, sie abzustellen. Wichtig sei die "Schlaf-Hygiene". Wenn einem Menschen nichts fehlt, sagt der Chefarzt der Knappschaftsklinik, kann er tun und lassen, was er will: Im Bett fernsehen, ein Bier trinken, Musik hören, essen oder telefonieren. Aber: Wenn er nicht einschlafen kann und deshalb in Behandlung ist, kriegt er von Breuer das zu hören: "Das Bett ist einzig und allein zum Schlafen da. Und für sexuelle Aktivitäten." Das Bett müsse zum "Stimulus für den Schlaf werden." Und sonst nichts. Wobei das Thema Alkohol vorm Zubettgehen ein ganz besonderes sei.

Er fördert das krankhafte Schnarchen ganz immens. Und damit die Phasen, in der die Atemnot einsetzt. Mit sehr unerfreulichen Auswirkungen auf Herz und Kreislauf.

Zu viel Alkohol bewirkt, dass die Rachenmuskulatur erschlafft, die Zunge beim Liegen zurückfällt. Und schon stellt sich das für den Bettnachbarn störende Geräusch ein.

Davon mal abgesehen, sei das einfache oder primäre Schnarchen nicht als Krankheit zu betrachten. 60 Prozent aller Männer über 60 Jahre schnarchten, 40 Prozent seien es bei den Frauen. Bei bis zu 60 Prozent der Fälle helfe schon eine preisgünstige, industriell vorgefertigte Mund-Schiene, die vom Zahnarzt, Kieferorthopäden oder HNO-Arzt angepasst werden könne. Dadurch werde der Unterkiefer nach vorne verlagert und der Rachenraum erweitert. Nichts hält Breuer hingegen von "verstümmelnden Operationen" oder Anti-Schnarch-Tropfen. Und von Magnetkissen und anderem "Hokuspokus" in diese Richtung. Im Prinzip gehe es aber bei vielen Patienten um eine Änderung des Lebensstils: Verzicht auf den abendlichen Alkohol und Gewichtsabnahme. Vieles würde sich dadurch schon regulieren. mh

"Das Bett ist einzig und allein zum Schlafen da - und für sexuelle Aktivitäten."

Hans-Willi Breuer

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort