Wenn Trainer den Kinski machen

Erinnern Sie sich noch an den berühmten Schauspieler Klaus Kinski? Der war, naja… schlichtweg verrückt. In einem Lexikoneintrag über ihn steht der schöne Satz: „Kinski galt als schwierige und zu extremen Gefühls- und Wutausbrüchen neigende Persönlichkeit, in Analogie zu den typischen von ihm gespielten Filmcharakteren.

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Wir wissen nicht, welcher Film sich bei Jürgen Klopp abgespielt hat, aber der Trainer von Borussia Dortmund schien am Mittwochabend bei der 1:2-Niederlage in der Champions League auf den Spuren des Exzentrikers zu wandeln. Mit einer wilden Grimasse und vorgeschobenem Unterkiefer fletschte er furchterregend die Zähne, die Augen quollen hervor. So ging er auf den armen Vierten-Offiziellen los - wie ein Mensch gewordenes Bündel Dynamit. Wir befürchteten fast, "Kloppo" würde ihm den Kopf abbeißen.

Wir wissen nicht, wie der Offizielle danach geschlafen hat. Wir wissen nur, dass es Emotionsmenschen manchmal sehr schwer haben und dann Dinge bereuen. Also besser erst mal durchatmen - damit fahren die saarpfälzischen Trainer sicher auch in den unteren Ligen besser. Sonst hätten beispielsweise die Trainer des SC Union Homburg in der Kreisliga A Saarpfalz und des TuS Wörschweiler in der Kreisliga A Bliestal nach Ergebnissen der vergangenen Wochen wie 0:12 oder 0:13 ihre Spieler gerne aufgefressen. Denn man kann nicht immer gewinnen. Das merkte am Wochenende auch Tabellenführer SV Reiskirchen in der Landesliga, der zu Hause mit 1:4 die erste Saisonniederlage gegen den SV Beeden erlitt. Zum Kinski wurde dort trotzdem niemand.

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