Wenn sich der Hammer dem Finger nähert

Burbach. Diese Zeremonie ist in der saarländischen Faasenacht einmalig: Mit Amboss und Vorschlaghammer nehmen die Elferratsmitglieder der Burbacher Karnevalsgesellschaft "Mir sin do" (MSD) Maß, wenn sie bei ihrem Ordensfest im Bürgerhaus Burbach den vom MSD-Elferrat gestifteten Ehrenring an den Finger des von der Saarbrücker Narrenrunde gewählten verdienten Karnevalisten anpassen

 Gefährliche Anprobe: Beim Ordensfest passen Paul Weber (links) und Dieter Link (rechts) dem Ehrenringträger Fritz Vogel seinen neuen Ring an. Foto: Becker & Bredel

Gefährliche Anprobe: Beim Ordensfest passen Paul Weber (links) und Dieter Link (rechts) dem Ehrenringträger Fritz Vogel seinen neuen Ring an. Foto: Becker & Bredel

Burbach. Diese Zeremonie ist in der saarländischen Faasenacht einmalig: Mit Amboss und Vorschlaghammer nehmen die Elferratsmitglieder der Burbacher Karnevalsgesellschaft "Mir sin do" (MSD) Maß, wenn sie bei ihrem Ordensfest im Bürgerhaus Burbach den vom MSD-Elferrat gestifteten Ehrenring an den Finger des von der Saarbrücker Narrenrunde gewählten verdienten Karnevalisten anpassen. Diesmal musste Bütten-Urgestein Fritz Vogel die Prozedur über sich ergehen lassen. Sein Dank kam selbstverständlich in gereimter Form: "Per Telefon kam frohe Kunde, die Saarbrücker Narrenrunde, hat - das ist ein dolles Ding - in diesem Jahr den Ehrenring, mir zugedacht und große Freude mir gemacht." Und weiter: "Seit 25 Jahren mach ich mit, im Verein unn in der Bütt, verspotte dort, die uns regiere, mit Reimen, Witzen und Satire."Und damit will der Haudegen noch lange nicht aufhören: "Der Ehrenring - fällt mir noch ein - soll Höhepunkt, nicht Endpunkt sein." Er wolle weiterhin den Bazillus Faasenacht verbreiten.

Auch die neuen MSD-Senatoren wurden nach der Vorstellung im November jetzt offiziell mit Urkunde, Orden und Senatorenkappe in den Senatorenkreis aufgenommen. In diesem Jahr sind das der Vorstandssprecher der DEVK Saarbrücken Johannes Holzapfel, der zu diesem Anlass sogar im mit vielen Ordenspins (vor allem aus seiner Kölschen Heimat) gespickten Frack gekommen war. Josef Schun, der Leiter der Saarbrücker Berufsfeuerwehr. Gerhard Meiser, Leiter der Polizeiinspektion Malstatt-Burbach. Und Sparkassendirektor Norbert Winter und Armin Klotz, Leiter des Sparkassen-Beratungscenters Burbach.

Eine gelungene Büttenpremiere feierte Jessica Desgranges als "Frau von der Bundeswehr". Ein alter Recke dagegen, "De Annerschd", der Neunkircher Friedel Wagner. Seine Gags unter anderem: Die Probleme eines Hais, der einen Pfälzer gefressen hat: "Der war so hohl, ich konnte zwei Wochen nicht mehr untertauchen."

Oder aus seinem listigen Nachtgebet: "Herr, Du hast mir meinen Lieblingsschauspieler genommen, meinen Lieblingsmusiker, meine Lieblingssängerin. Hiermit teile ich Dir mit: Mein Lieblingsfußballverein ist der FC Bayern München." Den optischen Höhepunkt des Abends lieferten die Schautänzer der Bootz-Ohlmann Saardance Company mit tollen Einlagen und akrobatischen Hebefiguren. Selbstverständlich wurden auch allerhand Orden verteilt. Das Schiffsche, das traditionelle Schlachtschiff der Burbacher Karnevalisten beim Rostenmontagsumzug, ist auf dem Sessionsorden zu finden. Der Umzug feiert in diesem Jahr seine 44. Auflage und somit närrisches Jubiläum. Das dazu passende Motto lautet: "Der Umzug begeistert die Massen, drum kann's die MSD nicht lassen."

Eine besondere Ehrung hatte VSK-Präsident (Verband saarländischer Karnevalsvereine) Horst Wagner mit nach Burbach gebracht.

Achim Pitz, Mitglied der MSD und VSK-Regionalvertreter für Saarbrücken und die Obere Saar, erhielt den BDK-Verdienstorden in Gold. Wagner: "Das ist die zweithöchste Auszeichnung, die der deutsche Karneval zu vergeben hat." al

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