Wenn Marder am Auto Schäden anrichten

Regionalverband · Marder haben bald wieder Paarungszeit. Was tun, wenn sich die Tierchen auf dem Dachboden eingenistet haben? Und wie können Marder-Schäden am Auto verhindert werden?

 So putzig sie auch sind: Ein Steinmarder unterm Dach kann Hausbesitzer schon Nerven kosten. Foto: Hartmann Jenal

So putzig sie auch sind: Ein Steinmarder unterm Dach kann Hausbesitzer schon Nerven kosten. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

Ein Problem, mit dem schon viele Autofahrer zu tun hatten: Ein Marder hat im Motorraum eines Autos Kabel oder Schläuche zerstört. "Es tritt vermutlich vor allem dann auf, wenn ein erwachsenes Männchen im Motorraum auf die Duftspur eines anderen Steinmardermännchens trifft", erläutert Manuela Schill von der saarländischen Tierschutzorganisation Witas. Gegen Marderschäden werden im Handel viele Produkte angeboten. Doch die meisten zeigen nicht die erwünschte Wirkung, meint die Tierschützerin.

Die Erfahrung zeige, dass es am besten helfe, wenn man etwas unter den Motorraum legt, das dem Steinmarder unbekannt ist und somit seine Vorsicht weckt. Manuela Schill: "Bewährt hat sich zum Beispiel ein Stück Maschendraht, das möglichst uneben den Boden unter dem Motorraum bedeckt. Hier muss der Marder über den unbekannten Gegenstand laufen, wenn er in den Motorraum einsteigen will, und dies kann ihn abschrecken."

Als Nistplatz sucht der Steinmarder neben Ställen, alten Gemäuern, Steinhaufen und Holzstößen vor allem Dachböden von Wohnhäusern auf. "Um den Einschlupf des Marders am Haus ausfindig zu machen, ist das Anlegen von geharkten Sandflächen oder ausgestreutes Mehl rund ums Haus eine Hilfe", rät die Tierschützerin. Endet die Pfoten-Spur beispielsweise mitten auf dem Dach, hat der Eindringling an dieser Stelle einen lockeren Dachziegel gefunden und als Einschlupf genutzt. Im Isolationsmaterial des Daches möchte er sich gemütlich einrichten und den Nachwuchs dort ablegen. Nicht jeder Hausbesitzer freut sich darüber. Vor allem von März bis Juni ist wegen der jungen Marder aber Schonung geboten. Vor dem Verstopfen der Zugänge warnt die Tierschützerin: "Ein qualvoller Hungertod der Jungen und unangenehme Verwesungsgerüche wären die Folge."

Die Zugänge sollten erst verschlossen werden, wenn die Marderfamilie wieder ausgezogen ist. Allerdings können Marder über zwei Meter hoch springen. Unter anderem benutzt er auch gerne Bäume, Zäune, Fassadenbegrünungen und Wände mit rauen Strukturen, um den Dachboden zu erreichen. Ist der Aufstiegsweg aber einmal entdeckt, hindern Stacheldraht auf dem Zaun, Zurückschneiden einzelner Äste, das Anbringen sogenannter Marderkragen oder Blechmanschetten um die Bäume den ungebetenen Gast am erneuten Zutritt.

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