Wenn Gitarren gefühlvoll weinen

Völklingen. Der erst vor wenigen Wochen verstorbene Gitarrist Gary Moore war vorgestern erneut ein Thema in der Völklinger Reihe Tuesday Station Music. Klar, denn mit den Fender-Stratocaster-Fans Jürgen Rath und "Gulli" Rudi Spiller stand bereits vorher fest, dass den vielen Zuschauern ein gitarrenlastiger Auftritt bevorsteht

 Der Gitarrist und Sänger Rudi Spiller im Alten Bahnhof; im Hintergrund Schlagzeuger Roman Grzyb. Foto: Lang

Der Gitarrist und Sänger Rudi Spiller im Alten Bahnhof; im Hintergrund Schlagzeuger Roman Grzyb. Foto: Lang

Völklingen. Der erst vor wenigen Wochen verstorbene Gitarrist Gary Moore war vorgestern erneut ein Thema in der Völklinger Reihe Tuesday Station Music. Klar, denn mit den Fender-Stratocaster-Fans Jürgen Rath und "Gulli" Rudi Spiller stand bereits vorher fest, dass den vielen Zuschauern ein gitarrenlastiger Auftritt bevorsteht."Gary Moore war einer der wenigen Feeling-Gitarristen", sagt Gulli unmittelbar nach der Pause. Also ein Saiten-Artist mit ganz viel Gefühl. Warum Moore das war, wird beim folgenden Titel "Parisian walkways" glasklar. Denn "JR" Jürgen lässt seine Stratocaster mit ähnlich viel Gefühl weinen, wie es der Altmeister - meist mit seiner Gibson-Les-Paul - vorgemacht hat. Das Moore-Stück bietet Rath auch gleich Gelegenheit, andere Solo-Techniken zu zeigen. Mit Hilfe des Lautstärkereglers an der Gitarre lässt er das Instument zum Beispiel wie eine Geige klingen, rasant werden die Tonfolgen anschließend mit der Hammering-Technik. Zusammen mit Schlagzeuger Roman Grzyb bilden Gulli und Rath das Trio JR and the Screamers. Auch der Drummer hat schon bald seinen Solo-Auftritt und schafft es dabei, sein Publikum zu begeistern. Ein Knaller ist auch Gullis rauchige Reibeisenstimme - er kann sowohl eine gefühlvolle Blues-Ballade auf die gute alte Blue-Jeans singen als auch den König des Rock'n'Roll, Elvis Presley, mit seinem ersten Chart-Hit "It's allright, Mama" imitieren. Den meisten Applaus gibt es aber für eine Rockhymne: "Highway to hell" von AC/DC. Hier ist hohes Kreischen von Gulli gefragt, der außerdem den Bass spielt. Einziges Manko: Den Text aus der Feder von Bon Scott hat er nicht so genau parat, wie er plötzlich, gleichzeitig lachend und singend, zugibt. Da ersetzt er die entfallene Zeile durch "I got no more words for this song". Macht nix: Das Publikum lacht kurz mit dem Sänger - und den Refrain singt man gemeinsam: "Hiiiiiiiiiigh-way to hell".

Nächsten Dienstag, 20 Uhr, geht die Reihe Tuesday Station Music im Alten Bahnhof Völklingen mit der Band Exbluesive weiter. Der Eintritt ist frei, Hutsammlung.

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