Wenn das Wasser kommt, ist es zu spät

Schmelz · Oft werden die Ansiedlungen an der Prims bei Starkregen von Hochwasser heimgesucht. Anlässlich der Katastrophe in Sachsen und Bayern hat die SZ beim Wirtschaftsministerium und, beispielhaft für andere Kommunen, im Rathaus Schmelz nach Hochwasserschutz-Maßnahmen gefragt.

 Die Prims kann zu einem reißenden Strom anschwellen, wie hier am 20. Mai an der Bettinger Mühle. Foto: Fred Kiefer

Die Prims kann zu einem reißenden Strom anschwellen, wie hier am 20. Mai an der Bettinger Mühle. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Im Januar vergangenen Jahres gründeten zwölf Städte und Gemeinden aus dem Einzugsgebiet der Prims die Hochwasser-Partnerschaft "Prims". Mit dem Projekt will das Umweltministerium die Bürger und die Behörden in den Städten und Gemeinden anregen, vor allem den vorbeugenden Hochwasserschutz intensiv anzupacken. In einem Pressepapier hieß es unter anderem, mit technischen Maßnahmen könne den Hochwasserrisiken alleine nicht begegnet werden. Eine umfassende Vorsorge sei eine wichtige Aufgabe. Und weiter: Die Partnerschaft unter der Federführung des Ministeriums soll Planungen zum Hochwasserschutz abstimmen, gemeinsame Vorsorgemaßnahmen ergreifen und eine Vernetzung zwischen Kommunen des Ober- und Unterlaufes herstellen.

Was ist passiert seit der Besiegelung der Partnerschaft im Januar 2012 - Fragen an den Schmelzer Bürgermeister Armin Emanuel, an den Bauamtsleiter Stefan Barth und an Jens Götzinger vom Ministerium. Letzterer verweist auf bisher drei Workshops mit den betroffenen Kommunen und Landkreisen, mit Feuerwehren und dem THW, bei denen es um die Gewässerunterhaltung und die Hochwasservorsorge, um die Bauvorsorge und die Hochwasservorhersage ging. Götzinger nennt ein Fazit: "Die Freihaltung der Gewässer und der Uferstreifen ist die wichtigste Voraussetzung zur Vermeidung von Schäden." Die Gemeinde Schmelz, die 2009 stark vom Prims-Hochwasser betroffen war, habe bereits im Zuge der Ortskernsanierung das frühere am Flussufer stehende Bauhofgebäude abgerissen und im vorigen Jahr eine Rückhaltezone am jenseitigen Ufer ein Stück weiter flussabwärts angelegt, berichtet Bauamtsleiter Barth. Bürgermeister Emanuel ergänzt noch, dass schon vor Jahren die Hüttenstraße im Bereich der Bauglasindustrie abgesenkt und zudem ein Hochwasser-Einsatzplan erstellt worden sei.

Die Frage, ob die Situation, wie sie derzeit in Sachsen und Bayern herrscht, auch im Saarland vorkommen kann, beantwortet Jens Götzinger: "Wenn große Mengen Regen vom Himmel fallen, treten auch die Flüsse und Bäche in unserer Region über ihre Ufer, wie die starken Überschwemmungen von 1993 an der Blies und 1995 an bestimmten Stellen der Prims gezeigt haben. Mit dem Hochwasserschutz können wir jedoch Schäden vorbeugen."

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