Wein am "dritten Weihnachtstag"Der Wein in der Heiligen Schrift

Perl. Der Wein spielt in der Bibel eine wichtige Rolle. Da gibt es beispielsweise das Bild des Weinstocks als Baum der Erkenntnis. Wer kennt nicht die Sehnsucht nach dem Paradies, in dem Mensch und Tier in Frieden miteinander leben, wo Gott sagte "Und siehe, es war sehr gut (1

Perl. Der Wein spielt in der Bibel eine wichtige Rolle. Da gibt es beispielsweise das Bild des Weinstocks als Baum der Erkenntnis. Wer kennt nicht die Sehnsucht nach dem Paradies, in dem Mensch und Tier in Frieden miteinander leben, wo Gott sagte "Und siehe, es war sehr gut (1. Mose 1)"? Altjüdische Gelehrte haben den berühmten Baum der Erkenntnis aber als einen riesigen Weinstock mit verführerischen Früchten verstanden.Und dann gibt es auch das Bild von Noah als erstem Winzer. Als seine Arche seiner Familie und vielen Tieren das Leben gerettet hatte, pflanzte Noah, nachdem er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, einen Weinberg (1. Mose 9, 20 ff). Doch als er den ersten Wein verkostete, trank er zu viel davon, schaffte es gerade noch, sein Lager zu erreichen und sich auszuziehen, packte es aber nicht mehr, sich zuzudecken, sodass er in seiner Blöße zum Gespött seines Sohnes Ham wurde.

Paulus empfiehlt an einer anderen Stelle der Bibel Timotheus, etwas Wein zu trinken. Andererseits warnt die Bibel aber auch vor übermäßigem Weingenuss und dessen Folgen. Lots Töchter missbrauchten den Wein für ihre eigenen Ziele.

Und sein erstes Wunder vollbrachte Jesus, indem er Wasser zu Wein verwandelte. Viele Gleichnisse der Bibel stehen im Zusammenhang mit Wein, dem Weinstock und dem Weinberg.

Gott setzt den Wein auch immer wieder als Segenszeichen ein, und Jesus selbst beschert einen Bräutigam mit großen Mengen besten Weins. Seinen Jüngern sagt er später "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben." Das Thema Wein zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel. Auch in der Kirche gibt es die verschiedensten Handlungen mit Wein, die sich vor allem beim Abendmahl manifestieren.

Kein Wunder also, dass das Thema Wein mit all seinen Facetten 1998 einem Dominik Schmid als Zentrum seiner Diplomarbeit diente und seine Ausführungen später sogar als Taschenbuch veröffentlicht wurden. "Der Wein in der Bibel" gilt als spannende Reise durch das "Buch der Bücher" und die gesamte antike Weinkultur bis hin zu heute aktuellen Fragen. rup

Perl/Nennig. In diesem Jahr stand die Traditionsveranstaltung der saarländischen Winzer unter einem ganz besonderen Zeichen: Pastor Herbert Cavelius blieb es vorbehalten, am Dienstag in der Pfarrkirche in Nennig die 50. Weinsegnung zu zelebrieren.

Ausgerechnet in diesem Jubiläumsjahr mussten die Winzer in die Pfarrkirche nach Nennig ausweichen, weil die Perler Kirche renoviert wird. Aber auch in diesem Obermosel-Ort wächst saarländischer Wein, und zudem steht die Kirche in Perl nach ihrer Sanierung ja wieder zur Verfügung.

Pastor Herbert Cavelius hatte besonders viel Spaß an seiner Aufgabe als Seelsorger, spielt der Wein doch in der Kirche, vor allem aber in der Bibel, eine ganz besondere Rolle, steht er dort letztlich doch für das Blut von Jesus Christus (siehe dazu nebenstehenden Beitrag).

Der Cantatechor sorgte mit einem breiten gesanglichen Spektrum für den feierlichen Rahmen dieser Messfeier. Das obligatorische Fass Wein hatte Gerd Petgen aus Sehndorf gestiftet, ein 2011er Auxerrois, der einen kleinen Vorgeschmack auf einen großen Jahrgang geben konnte.

Winzerpräsident Helmut Herber - er feiert zudem am zweiten Weihnachtsfeiertag Geburtstag - blieb es vorbehalten, den Jahrgang 2011 vorzustellen und zu charakterisieren. Er erinnerte daran, dass gerade die 11er Jahrgänge schon immer außergewöhnlich waren.

Beim aktuellen 2011er wurde nach einem langen und schneereichen Winter der Frühling quasi übersprungen. Wie Helmut Herber im Perler Vereinshaus vor zahlreichen Gästen im Kreis der saarländischen Winzer zu berichten wusste, startete die Vegetation bei sommerlichen Temperaturen sehr früh Anfang April. Die Gefahr der Spätfröste war groß, aber bis zur Blüte Ende Mai gab es schon einen Vegetationsvorsprung bis zu drei Wochen.

Die frühe Blüte signalisierte eine frühzeitige Ernte. Und obwohl der Juli verregnet war, entwickelten sich die Trauben prächtig. Letztendlich sorgte ein grandioser Spätsommer mit genau der richtigen Mischung aus Feuchtigkeit und trocken-warmen Tagen sowie kühlen Nächten für eine optimale Aromabildung. "All diese Vorteile", so Helmut Herber, "ließ die Ernte großer Weine zu, wobei auch die Mengen zufriedenstellend waren."

Eine Weinprobe im Vereinshaus bildete traditionell den Abschluss der Weinsegnungs-Feier und stellte zugleich eine Bestätigung der Ausführungen des saarländischen Winzerpräsidenten dar. Foto: Archiv

"Viele Vorteile ließen die Ernte großer Weine zu."

Winzerpräsident Helmut Herber

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