Weihnachtsdorf sorgt für Ärger

Homburg. Der Ärger bei Markus Emser, einem der Standbetreiber des Homburger Nikolausmarktes, ist groß. Der Grund für seinen Verdruss: Das vergangene Wochenende und der damit verbundene Umstand, dass Homburg am zweiten Adventswochenende gleich zwei Vorweihnachtsmärkte bot (wir berichteten)

Homburg. Der Ärger bei Markus Emser, einem der Standbetreiber des Homburger Nikolausmarktes, ist groß. Der Grund für seinen Verdruss: Das vergangene Wochenende und der damit verbundene Umstand, dass Homburg am zweiten Adventswochenende gleich zwei Vorweihnachtsmärkte bot (wir berichteten). Eben die zweite Veranstaltung, das Weihnachtsdorf auf dem Christian-Weber-Platz, habe an den letzten drei Tagen des Nikolausmarktes zu einem deutlichen Einbruch bei den Besucherzahlen und damit auch zu einem Absinken bei den Einnahmen geführt, so Emser sichtlich sauer am vergangenen Sonntag. Doch mit "sauer sein" soll es nicht getan sein. Emser: "Wir haben als Standbetreiber eine Unterschriftenliste angefertigt." Was mit dieser Liste geschehen soll, steht noch aus.Christoph Neumann vom Amt für Kultur und Tourismus der Stadt Homburg, in Personalunion auch Geschäftsführer der für den Nikolausmarkt verantwortlichen Homburger Werbegemeinschaft, zeigte sich der schwierigen Lage der Klageführenden bewusst. Im Gespräch mit unserer Zeitung gestern nannte er die Situation am vergangenen Adventwochenende "nicht vorteilhaft". Man habe dies schon im Vorfeld erkannt und sei sich auch darüber im Klaren gewesen, dass es Umsatzeinbußen für die Beschicker des Nikolausmarktes geben könnte. Nach Gesprächen mit dem Weihnachtsdorf-Macher Thorsten Bruch "waren wir uns aber einig, dass wir das in diesem Jahr so durchziehen. Denn zum Zeitpunkt des Gesprächs ließ sich an dieser Terminkonstellation auch nichts mehr ändern". Neumann machte klar: "Diese Terminüberschneidung hat dem Nikolausmarkt nicht gut getan. Deswegen will ich mich im kommenden Jahr dafür einsetzen, dass eine solche Überschneidung nicht mehr vorkommt."

Auch Axel Ulmcke, als ehrenamtlicher Beigeordneter für Stadtmarketing Impulsgeber für Thorsten Bruchs Weihnachtsdorf, zeigte sich wenig erfreut über den Verlauf des zweiten Adventwochenendes. "Ich habe schon im Vorfeld ein Gespräch angeregt. Das muss nun stattfinden, um die Lage zu klären." Für ihn sei es aber schwer, sich zu positionieren, "da die ,Beweislage' für mich unklar ist." So verzichtete Ulmcke auf eine klare Schuldzuweisung in Richtung Weihnachtsdorf, gleichwohl diese Veranstaltung mit Sicherheit zu den schwachen Besucherzahlen auf dem Nikolausmarkt am Schlusswochenende beigetragen habe. Im Gespräch mit unserer Zeitung regte Ulmcke eine deutliche Attraktivierung des Nikolausmarktes an. "Hier hat man über die Jahre ein bisschen was versäumt. Wenn uns das nicht gelingen sollte, dann ist ein zeitliche Trennung von Nikolausmarkt und Weihnachtsdorf unabdingbar." Ein attraktiverer Nikolausmarkt sei für ihn, so Ulmcke, aber die sinnvollere Lösung.

Thorsten Bruch nannte es gestern "schade", dass der Plan, mit zwei Weihnachtsmärkten die Stadt zusätzlich zu beleben, nicht aufgegangen sei. Sein Vorschlag für die sich erneut abzeichnende Überschneidung im kommenden Jahr: ein attraktiver "Brückenschlag" zwischen den beiden Märkten mit Angeboten, die zum Bummeln zwischen den beiden Veranstaltungen einladen sollen.

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