Wehr meistert filmreife Übung

Merzig. Nach einer Explosion im Kesselhaus, so die Übungsannahme am Samstag, war es zu einem Großbrand gekommen. Die Folge: Teile des Klinikums mussten evakuiert. Dabei wirkten insgesamt rund 150 Einsatzkräfte mit - ohne dass der laufende Klinikbetrieb beeinträchtigt wurde

Merzig. Nach einer Explosion im Kesselhaus, so die Übungsannahme am Samstag, war es zu einem Großbrand gekommen. Die Folge: Teile des Klinikums mussten evakuiert. Dabei wirkten insgesamt rund 150 Einsatzkräfte mit - ohne dass der laufende Klinikbetrieb beeinträchtigt wurde.

Drei Stunden Einsatz

Übungsleiter Joachim Maxheim, Chef des Löschbezirks Merzig, hatte für diese Großübung ein filmreifes Szenario organisiert. Drei Stunden lang ging es im und um das SHG-Klinikum in Merzig zu "wie in einem Taubenschlag", zeitweise mit einer derartigen Dynamik, dass Krankenhausbesucher verschreckt stehen blieben und fasziniert dem "heftigen Treiben" der Einsatz- und Rettungskräfte zuschauten. Ihnen war die Erleichterung anzusehen, als sie erfuhren, dass es sich "nur" um eine Übung handelte.

Die hatte es aber in sich: Nachdem die Löschbezirke Merzig, Besseringen und Brotdorf nach der Explosion im Kesselhaus mit über 50 "Mann" angerückt waren, forderte Einsatzleiter Markus Glesius, der stellvertretende Wehrführer der Stadt Merzig, sofort weitere Verstärkungskräfte nach.

Rettung von Verletzten

Ein Großfeuer drohte, Teile des Klinikums mussten evakuiert werden. Pausenlos rückten Rettungskräfte des DRK und MHD sowie mehrere Notärzte nach. Aus der Nachbarschaft eilten die Feuerwehren aus Mettlach Losheim nach. Parallel zur Brandbekämpfung liefen die Rettungsmaßnahmen für die zahlreichen Verletzten an.

Rotes Kreuz und Malteser waren mit rund 60 Kräften im Einsatz. In aller Eile wurde auch die Evakuierung von zwei kompletten Abteilungen in die Wege geleitet. Dabei wurden die Krankenhaus-Mitarbeiter, vor allem ein großes Aufgebot an Schwestern-Schülerinnen und angehenden Krankenpflegern, voll mit in die Übung einbezogen.

Es mussten nicht nur etliche Verletzte gerettet und versorgt, sondern auch zahlreiche Patienten evakuiert werden. Die Feuerwehrleute hatten alle Mühe, nicht gehfähige Patienten - zumeist von den Schülern der Krankenpflege- und Ergotherapie wirklichkeitsnah gemimt - durch die Treppenhäuser ins Freie zu schaffen. Dort rollten ununterbrochen Rettungswagen an, um die Verletzten und Kranken zu übernehmen.

Am Spätnachmittag war der "ganze Spuk" dann so schnell vorbei, wie er begonnen hatte. Übungsleiter Joachim Maxheim und die zahlreichen Fachbeobachter zeigten sich im Wesentlichen mit der Übung und ihren Abläufen zufrieden.

Gute Zusammenarbeit

Ziel dieser Übung war es gewesen, die neuen Alarmpläne (Personalalarmierung), die vorgesehenen Maßnahmen nach Lage im Hause, die Zusammenarbeit zwischen den Hilfskräften und dem Klinikpersonal sowie die Kooperationen der Einsatzleitungen von Feuerwehr, Rettungsorganisationen und Krankenhausleitung zu testen. Und das hatte überraschend gut geklappt.

Zufriedener Übungsleiter

 Mehrere Abteilungen wurden evakuiert. Foto: Rolf Ruppenthal

Mehrere Abteilungen wurden evakuiert. Foto: Rolf Ruppenthal

Aber eine Übung ist eben kein Ernstfall: Dann läuft alles viel hektischer und dramatischer ab. Dann klappen alle Aktionen nur dann, wenn sie zuvor "in Ruhe" getestet und geprobt wurden. Dieses Ziel wurde optimal erreicht, wie Joachim Maxheim zufrieden feststelle. "Ganz nebenbei" konnten eine Vielzahl von Einsatz-Aktivitäten geprobt werden, angefangen von der Menschensuche über das Einrichten eines Bürgertelefons bis hin zur Führung eines Einsatztagebuchs sowie vieles mehr.

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