Wegen desolater Kassenlage: Ehrenamt statt Hauptberuf

Püttlingen. Silvia Kirsch wird die neue ehrenamtliche Frauenbeauftragte der Stadt Püttlingen. Das beschloss der Stadtrat Pütlingen mit den Stimmen von CDU, FDP und "Die Grünen" mehrheitlich. Dass die Fraktionen von SPD, Die Linke und DKP der Bestellung der Frauenbeauftragten ihre Zustimmung verweigerten, wurde nicht mit der Person von Silvia Kirsch begründet

Püttlingen. Silvia Kirsch wird die neue ehrenamtliche Frauenbeauftragte der Stadt Püttlingen. Das beschloss der Stadtrat Pütlingen mit den Stimmen von CDU, FDP und "Die Grünen" mehrheitlich. Dass die Fraktionen von SPD, Die Linke und DKP der Bestellung der Frauenbeauftragten ihre Zustimmung verweigerten, wurde nicht mit der Person von Silvia Kirsch begründet. Im Gegenteil: Sie habe bei ihrer Vorstellung im Hauptausschuss einen hervoragenden und kompetenten Eindruck hinterlassen, hieß es auch aus den Reihen der Rats-Opposition, allerdings forderte die Opposition weiterhin eine hauptamtliche statt einer ehrenamtlichen Frauenbeauftragten.Hintergrund: Nach dem saarländischen Gleichstellungsgesetz musste die Stadt Püttlingen in der Vergangenheit eine hauptamtliche Frauenbeauftragte beschäftigen, jedenfalls so lange, wie sie noch über 20 000 Einwohner hatte. Inzwischen ist die Einwohnerzahl jedoch auf 19 600 gefallen, ein weiterer Rückgang der Bevölkerungszahlen wird erwartet. In dieser Situation und angesichts der desolaten Haushaltslage setzt die Ratsmehrheit auf das Ehrenamt. So argumentierte CDU-Fraktionssprecher Gosbert Hubertus: "Wir haben seit Jahren gute Erfahrungen mit unseren ehrenamtlichen Beauftragten gemacht, bei den Senioren, den Behinderten oder den Kindern und Jugendlichen. Frau Kirsch kann und will diese Aufgabe ausüben. Wir sollten ihr eine faire Chance geben."

Kerstin Bremm, FDP, sagte: "Die Oppostion will jetzt aus politischen Gründen die Püttlingerinnen im Regen stehen lassen. Das ist nicht in Ordnung."

Reinhold Schmitt, SPD, Franz Hertel, DKP und Astrid Schramm, Die Linke, sahen die Sache anders: Das Amt der Frauenbeauftragten sei so wichtig, dass man seine Hauptamtlichkeit nicht aus Kostengründen opfern solle. Die Arbeit einer Frauenbeauftragten könne nicht allein im Ehrenamt geleistet werden. Dem folgte die Ratsmehrheit allerdings nicht, so dass Silvia Kirsch demnächst als neue, ehrenamtlich tätige, Frauenbeauftragte, der Stadt Püttlingen vorgestellt werden wird. etFoto: Kirsch

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