Was tun, damit der Kamin nicht brennt?

Kreis Neunkirchen · Wenn die Heizperiode begonnen hat, müssen auch in unserer Region die Feuerwehren wieder öfter zu Kaminbränden ausrücken. Die SZ hat Feuerwehr und Schornsteinfeger um Tipps für den Brandschutz gebeten.

 Wenn die Flammen aus dem Kamin schlagen, ist es zu spät. Foto: Benkert/Feuerwehr Neunkirchen

Wenn die Flammen aus dem Kamin schlagen, ist es zu spät. Foto: Benkert/Feuerwehr Neunkirchen

Foto: Benkert/Feuerwehr Neunkirchen

Die Auswahl des Brennmaterials ist enorm wichtig, das sollte eigentlich nicht nur die Feuerwehr, sondern jeder Haus- und Wohnungsbesitzer wissen. Kaminbrände können nämlich entstehen, wenn feuchtes Holz verbrannt wird. Dabei kann es zur so genannten Verpechung im Kamin kommen und es entsteht Glanzruß. Pech oder Glanzruß sind leicht brennbar. Auslöser für die Bildung von Glanzruß ist beispielsweise auch eine Verbrennung mit zu wenig Sauerstoff, wenn etwa die Zuluft gedrosselt wird.

Wer mit Holz heizt, sollte deshalb nur völlig durchgetrocknetes und trocken gelagertes Heizmaterial verwenden und für eine saubere Verbrennung im Ofen sorgen. Der Ofen und die Kaminanlage sollten regelmäßig gewartet und mindestens einmal pro Jahr gekehrt und kontrolliert werden.

Wenn es dennoch zu einem Brand kommt, merken meist die Nachbarn, dass oben aus dem Kamin die Funken sprühen oder sogar Flammen über das Dach schlagen. Auch an dichtem Rauch, der stoßweise aus dem Schornstein quillt, kann man einen Rußbrand erkennen.

Wenn bemerkt wird, dass der Ruß im Kamin in Brand geraten ist, müssen die Betroffenen unverzüglich die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmieren. "Auf keinen Fall darf man mit Wasser löschen, das würde sofort zu einer Explosion führen", warnt Kreisbrandinspekteur Werner Thom. Stattdessen sollte das restliche Heizmaterial aus dem Ofen sowie leicht brennbare Gegenstände (Möbel, Bilder), die am Kamin stehen, in allen Stockwerken entfernt werden. "Aber auch dabei ist größte Vorsicht geboten. Am besten warten, bis die Feuerwehr vor Ort ist", so Thom weiter. Wichtig ist es auch, den Funkenflug im Freien zu beobachten, um eine mögliche Gefahr für die Nachbargebäude auszuschließen. Das Gebäude und den Kamin sollten in jedem Fall durch die Feuerwehr nachkontrolliert werden. Thom rät weiterhin: "Wenn die Wohnung stark verqualmt ist, heißt es, sofort das Haus verlassen um keine Rauchvergiftung zu riskieren."

Die Feuerwehr stellt bei einem Kaminbrand den Brandschutz im Gebäude sicher und reinigt den Kamin gemeinsam mit dem zuständigen Schornsteinfegermeister. Danach muss dieser prüfen, ob der Kamin wieder in Betrieb genommen werden kann. Hans-Josef Fecht ist Schornsteinfegermeister und hat Teile von Landsweiler-Reden als Kehrbezirk. Er kennt das Problem mit Kaminbränden genau und hat einige Ratschläge für die Betreiber von Holzöfen. So sei bereits vor der Montage eines Ofens eine Vielzahl von Vorschriften zu beachten. Zunächst müsse geprüft werden, ob der Kamin, an dem der Ofen angeschlossen werden soll, überhaupt geeignet ist. Wo soll der Ofen stehen, ist die Zuluft ausreichend oder ist der Ofen vielleicht zu groß gewählt? "Wenn bei einem Brand, der von einem Kaminofen ausgeht, keine Abnahme durch den bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger vorliegt, besteht kein Versicherungsschutz", gibt Fecht zu bedenken. Das größte Problem sei aber die richtige Auswahl des Brennstoffs. Oftmals werde Holz verbrannt, das noch viel zu nass ist. Auch eine falsche Bedienung der Öfen führe schnell dazu, dass der Kamin sich mit Ruß vollsetzt.

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