Was braucht der perfekte Kranz?

Merzig/Hülzweiler. Anne Kathrin Heck grübelt. Soll sie ihrem weißen Glanzstück noch einen Farbtupfer geben oder eben nicht? Gleich hinter ihr schaut Aileen Ulbrich auf ihren mit Flechten ausgeschmückten großen, runden Kranz. Auch ohne weitere Dekoration spricht dieses Ergebnis bereits für sich

 Désirée Klein, Aileen Ulbrich und Anne Kathrin Heck (von links) dürfen beim Gestalten des Adventskranzes ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Foto: Heike Theobald

Désirée Klein, Aileen Ulbrich und Anne Kathrin Heck (von links) dürfen beim Gestalten des Adventskranzes ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Foto: Heike Theobald

Merzig/Hülzweiler. Anne Kathrin Heck grübelt. Soll sie ihrem weißen Glanzstück noch einen Farbtupfer geben oder eben nicht? Gleich hinter ihr schaut Aileen Ulbrich auf ihren mit Flechten ausgeschmückten großen, runden Kranz. Auch ohne weitere Dekoration spricht dieses Ergebnis bereits für sich. Die Dritte im Bunde, Désirée Klein, klebt derweil eine Kastanie nach der anderen an ihre Arbeit.Die drei jungen Frauen gestalten Adventskränze, lassen dabei ihrer Kreativität freien Lauf. Bis Sonntag müssen ihre Arbeiten fertig sein, denn die Floristinnen beteiligen sich am Wettbewerb des Floristeneinkaufs Trautz in Hülzweiler.

Weiß ist gefragt

Kaum dass Allerheiligen vorbei ist, geht es in den Werkstätten der Blumengeschäfte schon wieder richtig rund. Das ist auch bei Yvonne Puppe in ihrer "Steinblume" in Merzig nicht anders. Der Laden besticht mit vorweihnachtlichen Accessoires. Weiß ist die dominierende Farbe. Liegt sie damit im Trend? "Den Trend gibt uns der Kunde vor", sagt die Geschäftsinhaberin. Die Farben Rot, Silber, Weiß kommen nie aus der Mode, aber: "Natur ist wieder ganz trendy." Und darauf richtet Aileen ihr Augenmerk. Die Flechten hat sie in der Natur gesucht und damit schmückt sie ihren Kranz aus. Aber was passt als Dekoration dazu? Die Chefin gibt ihr den Tipp, gedanklich durch den Wald zu laufen und nach geeigneten Materialien zu suchen. "Wobei der Kranz für sich spricht", lobt sie.

Und auch Anne Kathrin überlegt, was ihrem Adventskranz noch fehlt. Sie hat sich für eine moderne Variante entschieden, ganz in Weiß mit silbernen Akzenten. "Ursprünglich sollte er ganz anders aussehen", verrät sie. Aber so sei das eben, wenn man kreativ ist. Da entstehen während der Arbeit neue Ideen. Für Désirée stand von Beginn an fest, wie ihre Arbeit aussehen soll. Ein Mooskranz, der mit Kastanien ausgeschmückt wird. "Er soll sehr natürlich bleiben", sagt sie. Sie nimmt erstmals am Wettbewerb teil.

Ansporn zu guten Ideen

Puppe selbst legt großen Wert darauf, ihren Mitarbeiterinnen die Gelegenheit zu bieten, sich kreativ zu entfalten. Désirée bestätigt: "Hier wird man angespornt, aus einer guten Idee etwas zu machen." Und auch Anne Kathrin ist es wichtig, gestalterische Freiheiten zu bekommen. "Das ist schon toll", sagt sie. Sie hofft, ihr Adventsschmuck in Weiß wird der Jury am Sonntag gefallen, auf jeden Fall wird sie nach dem Wettbewerb den Kranz in den Verkauf geben. Ihre Chefin weiß, die Kunden legen Wert auf schönen Weihnachtsschmuck, wenngleich der Preis mehr und mehr eine Rolle spielt. "Wir denken um", sagt sie. Anstatt Kränze und Gestecke aus frischen und vergänglichen Naturmaterialien herzustellen, verwendet sie oft Materialien, die länger halten. "Den Kranz etwas auffrischen, neue Kerzen aufstellen und dann kann man ihn auch im nächsten Jahr nochmals verwenden", sagt sie.

Dass sich Kunden bei ihr und ihren Kollegen die Inspirationen holen, um dann zu Hause selbst kreativ zu werden, weiß Puppe. Dagegen lässt sich nichts machen. Aber augenzwinkernd sagt die Floristin: "Ein Grund, weswegen unsere Highlights nicht im Schaufenster stehen."

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